Fußballbegeisterung: Szenen wie diese wird man in den kommenden Wochen aiuch in Albstadt öfters erleben. Foto: Archiv

Stadt und Polizei machen zur Fußball-EM Autos den Weg frei - und hoffen auf Fairness der Fans.

Albstadt-Ebingen - Wichtige Ausnahmeregelungen, die alle Verkehrsteilnehmer in der Innenstadt von Ebingen betreffen, gelten für die Zeit der Fußball-Europameisterschaft, die am Freitag, 10. Juni, beginnt.

Als Corso-Hochburg hat sich die Innenstadt von Ebingen schon bei vergangenen Großturnieren erwiesen. Doch damit sind gewisse Gefahren verbunden, vor allem für die Fans, die an der Ecke "Untere Vorstadt" und Gartenstraße vor dem "Wirtshaus zum Trödler" oder im Hufeisen-Viertel die Spiele verfolgen wollen. Ordnungsamtsleiterin Michaela Maier, Ursula Schurer, die Leiterin der Verkehrsbehörde, Betriebsamtsleiter Andreas Bodmer und Martin Conzelmann von der Polizei Albstadt haben sich deshalb zusammengesetzt und Lösungen ausgetüftelt, die sie gestern vorstellten.

Während der Spiele mit deutscher Beteiligung – in der Vorrunde sind das die Duelle gegen die Ukraine am Sonntag, 12. Juni, ab 21 Uhr, gegen Polen am Donnerstag, 16. Juni, ab 21 Uhr, und gegen Nordirland am Dienstag, 21. Juni, ab 18 Uhr – sowie während des Spiels der Türkei gegen Kroatien am Sonntag, 12. Juni, ab 15 Uhr wird die Gartenstraße ab Spielbeginn gesperrt, damit die Fans ungefährdet auf dem Platz vor dem Wirtshaus zum Trödler das Spiel verfolgen können. Dort werden draußen Verpflegungsstände und Bierbänke aufgestellt. Im Gegenzug hoffen die Vertreter der Stadt, dass die Fußball-Fans die Bepflanzung in den Trögen an der Kreuzung ungeschoren lassen, und bitten Autofahrer in der Unteren Vorstadt, besonders vorsichtig zu fahren und auf Fußgänger zu achten.

Für die zu erwartenden Corsos von der Unteren Vorstadt über die Schmiechastraße im Osten sowie in der Langwatte durch den Westtangententunnel bis zum Kreisel an der Karlsbrücke und von dort über die Poststraße bis zur Osttangente werden die Polizei und Mitarbeiter des Betriebsamts den Verkehr regeln und durch Sperrung der Zufahrten die Corsos daran hindern, ins Hufeisen hinein zu fahren, wo ebenfalls Betrieb vor den Lokalen erwartet wird. "Ob wir den Corso bis zum Mazmann führen oder schon vorher über die Johannes-Maute-Straße zurück zur Westtangente, hängt von der Zahl der Autos ab", so Michaela Maier.

Was tun jene Anlieger, die dennoch ins Hufeisen abbiegen wollen respektive müssen? Sinnvoll sei es, den Ausweis bereit zu halten, um durchgelassen zu werden, sagt Ursula Schurer, und Conzelmann fügt hinzu: Wer es planen und ermöglichen könne, in dieser Zeit dort nicht Auto zu fahren oder sein Gefährt rechtzeitig etwas außerhalb des Corso-Bezirks zu parken, sei gut beraten.

Polizei und Stadt stünden im ständigen Kontakt, betonen alle Beteiligten – auch während der anderen Spiele der EM. Schließlich lebten Menschen vieler Nationen in Albstadt – da habe mal der eine und mal der andere Grund zum Feiern.

In den Gartenlokalen werde während der EM die Außenbewirtung bis 24 Uhr geduldet, kündigt Michaela Maier an. Alle Beteiligten signalisierten gestern, das sie den Fußballfans aller Nationalitäten so weit wie möglich entgegenkommen wollten – in der Hoffnung, dass diese sich, im Gegenzug, möglichst fair verhalten, andere nicht gefährden oder ausbremsen und nichts demolieren. Die Rettungswege vom und zum Krankenhaus würden zwar von Corsos freigehalten und die Rettungsleitstelle über Sperrungen rechtzeitig informiert. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass Krankenwagen, Feuerwehr- oder Polizeiautos passieren müssten. Und dann gelte natürlich: Vorfahrt für alles, was Blaulicht und Martinshorn hat.