Matthias Bäuerle gestaltet CD-Cover für bekannte und lokale Bands. Jedes Artwork besonders.

Albstadt-Ebingen - Von heiter bis düster, von bekannten Sängern wie Rea Garvey bis zu Lokalmatadoren wie "My Last Lullaby": Designer Matthias Bäuerle gestaltet CD-Cover für die Großen und Kleinen in der Musikszene.

Der gebürtige Albstädter hat zusammen mit Sebastian Osinski – Kopf der Datenverarbeitung – die Design-Agentur "Season Zero" gegründet. Derzeit arbeite er aber hauptsächlich im Alleingang, da sein Kollege ein Jahr in Australien verbringe, so Bäuerle.

Die Selbstständigkeit kam direkt nach dem Studienabschluss 2009. Bereits vier Jahre zuvor hatte Bäuerle angefangen, für regionale Bands und seine eigenen Musikprojekte Cover zu entwerfen. So machte er sich nach und nach einen Namen in der Musikszene: "Den Plan, mich mit meiner Arbeit selbstständig zu machen, hatte ich schon immer. Aber dass es so schnell klappt, hätte ich nicht gedacht."

Durchbruch kommt mit Auftrag von großer Musikfirma

Gleich zu Beginn kam auch schon der große Durchbruch: Universal gab das erste Artwork in Auftrag. Über einen Bekannten sei der Kontakt zustande gekommen, berichtet Bäuerle. Von nun an galt es, nicht nur kreative Cover für Lokalmatadoren zu gestalten, sondern auch für nationale und internationale Künstler wie Rea Garvey und Glasperlenspiel.

"Ich freue mich über jedes Cover, das ich machen kann", sagt Bäuerle. Dabei ist jeder Arbeitsprozess unterschiedlich. Manchmal bekommt er die Fotos der Bands von Universal oder den Musikern selbst angeliefert, manchmal muss er selbst ein Fotoshooting organisieren und konzeptionieren, was vor allem bei neuen Bands der Fall sei.

Bei Newcomern gehe es erstmal darum, einen passenden Stil zu finden. "Als Künstler habe ich selbstverständlich immer noch diesen Selbstverwirklichungsdrang. Aber der ist hier zweitrangig" – schließlich soll die Band sich und ihre Musik im Artwork wiedererkennen. Inspiration bezieht Bäuerle aus verschiedenen Quellen: Da sei auf der einen Seite die Musik, auf der anderen die persönliche Lebenserfahrung und die Designs aus der Vergangenheit.

Einen Traumkünstler, für den er gerne mal arbeiten würde, hat Bäuerle nicht: "Wenn die Zusammenarbeit gut ist und etwas Neues entsteht, ist das doch viel wertvoller."

Eine Woche bis sechs Monate für ein Cover

Eine Woche bis sechs Monate – so lange dauert es, bis das fertige Cover steht. "Bei lokalen Bands geht es schneller, weil man da auch den persönlichen Kontakt schon hat", so der Designer.

Derzeit entlockt er seinen grauen Zellen Ideen für eine neue Folk-Band bei Universal. Und er hofft, dass es so weiter geht. "Es macht Spaß, zu sehen, wie die Bands immer bekannter werden."

Der Mix aus lokalen Größen und Chartstürmern mache seine Arbeit interessant, sagt der Designer. Auf die "kleinen" Musiker will er daher auch in Zukunft nicht verzichten. "Die Übersetzung von Ideen in Bilder, das Erzählen einer musikalischen Geschichte auf visueller Ebene und der ständige Drang zum Besserwerden", das treibe ihn an, sagt Bäuerle.

Weitere Informationen:

www.seasonzero.de