Löscheinsatz am Morgen danach: Am Dienstag wurden noch drei Glutnester im ausgebrannten Verwaltungsgebäude beseitigt. Foto: Kistner

Austritt giftiger Stoffe bei Feuer in Textilfabrik wahrscheinlich. Ursache weiterhin unklar.

Albstadt-Tailfingen - Die Ursache des Großfeuers, das am Montagnachmittag große Teile der Tailfinger Firma Carl Meiser zerstört hat, ist nach wie vor unbekannt; die Kriminaltechniker ermitteln. Der Schaden geht laut Polizei in die Millionen; eine Summe wurde bisher nicht genannt.

Die Löscharbeiten hatten sich bis tief in die Nacht hingezogen – erst gegen vier Uhr war der größte Teil der Feuerwehr abgerückt. Am Morgen ging die Arbeit weiter – in der Decke zwischen dem ersten Stock und dem Dachgeschoss des ausgebrannten Verwaltungsgebäudes in der Stadionstraße waren noch drei Glutnester entdeckt worden, die im Lauf des Vormittags gelöscht wurden.

Die vorläufige Bilanz, die Stadtbrandmeister Michael Adam am Dienstagmorgen zog: Die Dachgeschosse des Verwaltungsgebäudes und des südlich angrenzenden Produktionsgebäudes, in dem das Feuer ausgebrochen war, sind vollständig ausgebrannt; das Dach des Produktionsgebäudes wurde noch im Lauf der Löscharbeiten durch einen 80 Tonnen schweren Abrissbagger niedergerissen – die Atemschutzträger hatten an einem bestimmten Punkt nicht weiter vordringen können, weil die Einsturzgefahr zu groß war.

Die Chemikalien, die ein Stockwerk tiefer in Fässern lagerten, sind nicht verbrannt, und obwohl der Wind aus nordöstlicher Richtung wehte, konnte die Feuerwehr verhindern, dass die Flammen auf das südlich angrenzende eingeschossige Produktionsgebäude in der Seidelbaststraße übergriffen – sein Dach war während des Löscheinsatzes ständig von der Meßstetter und der Balinger Drehleiter aus "beregnet" worden; die Produktion ist dank dieser Maßnahme weitgehend intakt, die Schäden sind überschaubar. Auch der Flüssiggastank in unmittelbarer Nachbarschaft blieb vom Feuer verschont; die Feuerwehrabteilungen Pfeffingen und Burgfelden hatten ihn durch eine Riegelstellung abgeschirmt.

Laut Angaben des Polizeipräsidiums Tuttlingen ist nicht auszuschließen, dass während des Brandes gesundheitsgefährdende oder gar giftige Emissionen ausgetreten sind. Die Kriminaltechnik nimmt entsprechende Messungen vor; Ergebnisse sind noch nicht bekannt. Verletzt wurde niemand – für Firmenchef Jens Meiser war das am Dienstagmorgen die wichtigste Nachricht. Sein Dank galt den Feuerwehrleuten, deren Einsatz noch größeren Schaden verhütet habe, und den eigenen Mitarbeitern, die sich sehr umsichtig verhalten hätten. Wie es weiter geht, konnte er noch nicht sagen – dass es weiter geht, ist für ihn keine Frage.