Bergsteigerlegende, Museumsmacher, Grenzgänger: Reinhold Messner erzählt in Tailfingen aus seinem spannenden Leben. Foto: SB-Archiv

Reinhold Messner kommt nach Albstadt. Schon als Fünfjähriger auf einem Dreitausender.

Albstadt-Tailfingen - "Passion for Limits" – Leidenschaft für Grenzen – heißt die Multivisionsshow, mit der Bergsteigerlegende Reinhold Messner am Mittwoch, 21. März, ab 20 Uhr im Thalia-Theater gastiert.

Keiner ist so oft an sein Limit gegangen wie Reinhold Messner. Im Fels, an den Achttausendern und in den Eiswüsten dieser Erde. Aber Reinhold Messner ist auch ein politischer Mensch, Museumsbetreiber und Bergbauer. In diesem Vortrag erzählt er aus seiner Jugend in den Dolomiten, vom Himalaja, dem Nordpol, Grönland und seinen "Messner Mountain Museums". Er zeigt den Gletscherschwund und wagt ein Bild von der Zukunft der Alpen. Dazu präsentiert er Bilder und Filmausschnitte.

Reinhold Messner, 1944 in Südtirol geboren, bestieg bereits als Fünfjähriger in Begleitung seines Vaters den ersten Dreitausender. Nach seinem Technik-Studium arbeitete er kurze Zeit als Mittelschullehrer, ehe er sich ganz dem Bergsteigen verschrieb. Seit 1969 unternahm er mehr als hundert Reisen in die Gebirge und Wüsten dieser Erde. Er schrieb vier Dutzend Bücher. Ihm gelangen viele Erstbegehungen, die Besteigung aller 14 Achttausender sowie der "seven summits", der höchsten Gipfel auf jedem der sieben Kontinente. Messner hat die Antarktis, die Wüsten Gobi und Takla Makan sowie Grönland der Länge nach durchquert.

Unerschöpfliches Erfahrungspotenzial

Im Gegensatz zu modernen Abenteurern geht es Reinhold Messner weniger um Rekorde als vielmehr um das Ausgesetztsein in möglichst unberührten Naturlandschaften und das Unterwegssein mit einem Minimum an Ausrüstung. Er folgte dem von Albert Frederick Mummery proklamierten "By fair means" am Nanga Parbat, Fridtjof Nansens "Ruf des Nordens" ins Packeis der Arktis und durchquerte die Antarktis über den Südpol nach einer Idee von Ernest Henry Shackleton. Den Möglichkeiten des Kommunikationszeitalters setzt er sein Unterwegssein als Fußgänger gegenüber und verzichtet auf Bohrhaken, Sauerstoffmasken und Satellitentelefon – ein Anachronismus zwar, der aber der Wildnis ein unerschöpfliches Erfahrungspotenzial bewahrt.

Zwischen seinen Reisen lebt Reinhold Messner mit seiner Familie in Meran und auf Schloss Juval in Südtirol, wo er Bergbauernhöfe bewirtschaftet, schreibt und museale Anlagen entwickelt. Als Kommentator im Fernsehen sowie als Vortragsredner ist er von Alpinisten, Touristikern und Wirtschaftsführern weltweit begehrt.

Seit einigen Jahren widmet sich Reinhold Messner seinem Projekt "Messner Mountain Museum" (MMM) sowie seiner Stiftung (MMF), die Bergvölker weltweit unterstützt. Reinhold Messner ist Ehrenmitglied der Royal Geographical Society und des Explorers Club in New York. Er erhielt Auszeichnungen in Italien, Nepal, Pakistan, Frankreich, USA.

Weitere Informationen: Einlass ist ab 19 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Information im Rathaus Albstadt, Telefon 07431/ 12 04.