Schilder im Hufeisen interessieren oftmals nicht. Anwohner sind erbost. Parkkonzept in Arbeit.
Albstadt-Ebingen - Nein, trotz der Sommerferien sind nicht alle verreist. Manche bleiben in Ebingen oder fahren nach Ebingen und parken nach Lust und Laune im "Hufeisen".
Der Anruf eines Lesers, der im Spitalhof wohnt, erreichte unsere Redaktion gestern Vormittag: Seit dem Vortag parke ein auswärtiges Auto hinter seinem Haus, und zwar nicht auf einer ausgewiesenen Parkfläche, sondern in der Ladezone seiner Firma. Die doppelte Themen-Seite in der Samstagsausgabe unserer Zeitung hat der Anwohner im "Hufeisen", das seinen Namen von der Form der Straße hat, die das alte Ebinger Wohnviertel umgibt, mit Freude gelesen, wie er betont, denn auch er findet, dass das wilde Parken in den meist engen Straßen überhand nimmt und die Stadt handeln muss.
Eine Anfrage dort bestätigt, was auch Baubürgermeister Udo Hollauer unserer Zeitung vor wenigen Tagen gesagt hatte: Das Problem soll als Ganzes gelöst werden. Ein Parkleitsystem und eine Parkraumkonzeption für die Innenstadt seien in Arbeit, ein neues Parkdeck auf der freien Fläche zwischen Grüngrabenstraße und Langwatte plant die Stadt zudem. Ob das Haus in der Grüngrabenstraße 64 weichen muss, um den Platz für ein Parkdeck zu vergrößern und die Situation an der Kreuzung zwischen Langwatte, Schütte, Landgraben und Grüngrabenstraße zu entschärfen, ist freilich noch nicht ausgemacht.
Aufschlussreich: Ein Besuch im Spitalhof
Ein Besuch im Spitalhof ist aufschlussreich, denn dort steht der Anwohner gerade mit einer Nachbarin beisammen, die ebenfalls über die Parksituation wettert: Alles zu eng, zu viel Parksuchverkehr, zu viele wilde Parker.
Tatsächlich: Ein Fahrer räumt gerade seine Parkfläche vor der Alten Kanzlei. Allerdings hat er nicht zurückgesetzt bis zur Mauer dahinter, sondern sein Wagen ragt mehr als einen halben Meter weit in die enge Verkehrsfläche hinein. Weiter unten im Spitalhof steht ein Auto außerhalb der Parkmarkierung – vor einer Garageneinfahrt mit Hinweisschild "Ausfahrt freihalten!" Auch die beiden Holztore mit dem gleichen Hinweis im Landgraben sind wieder zugeparkt – von Autos, die zudem auf einer gezackten Linie stehen. Wie war das noch mal in der Fahrschule? Richtig: Dort ist Parken nicht erlaubt.
Zwei Autos stehen zudem – wie so oft – im absoluten Halteverbot des Unteren Stadtgrabens, genau an jener Stelle, wo sie den Kurvenradius enorm verengen für alle Fahrzeuge, die aus Richtung Grüngrabenstraße einfahren wollen. Ob sich die Fahrer Gedanken darüber gemacht haben, dass dort nicht nur Kleinfahrzeuge passieren müssen, sondern vielleicht hin und wieder mal ein Lieferanten-Lastwagen, ein Rettungswagen oder ein Feuerwehrauto?
