Johannes Kronmüller und Max Große haben Divvydiary entwickelt. Foto: Divvydiary

Die Allianz-Aktie ist die beliebteste deutsche Aktie der Divvydiary-Nutzer. Zu Recht? An dem Wertpapier des Versicherers wollen die Entwickler zeigen, was ihre App so kann.

Was haben Microsoft, Coca-Cola und die Allianz gemeinsam? Operativ gibt es kaum etwas, was den Software-Giganten, den Brausehersteller und den deutschen Versicherungsriesen verbindet. Aber alle drei Unternehmen zahlen ihren Anteilseignern eine Dividende – und sind somit interessant für Dividenden-Investoren. Von diesen wiederum nutzt der ein oder andere – 75 000 Nutzer sind es insgesamt – die App Divvydiary, um Ausschüttungen besser zu planen und das Portfolio zu analysieren. Die Divvydiary-Entwickler haben wir jüngst vorgestellt. An dieser Stelle nun wollen uns Johannes Kronmüller und Max Große zeigen, was ihre App so kann.

Um es gleich vorab zu sagen: Kronmüller und Große wollen die Demonstration der App-Funktionen nicht als Anlageempfehlung verstanden wissen. „Vor jedem Kauf sollte man sich immer die wirtschaftlichen Daten des jeweiligen Unternehmens selbst ansehen,“ empfiehlt Große. Die Allianz-Aktie als Beispielfall herauszugreifen ist aber insofern sinnvoll, als sie die mit Abstand beliebteste deutsche Aktie der Divvydiary-Nutzer ist.

Dividendenrendite ist nicht alles

Was macht die Allianz-Aktie also so attraktiv für Dividenden-Investoren? Da ist zum einen natürlich die hohe Dividende von 13,80 Euro je Aktie. Gezahlt wird sie am 13. Mai, der Ex-Tag ist am 9. Mai. Die Dividendenrendite, also die Höhe der Ausschüttung im Verhältnis zum Kurs, beträgt 5,18 Prozent (Kursstand vom 2. Mai 2024). Das ist selbst für eine Dividenden-Aktie ein hoher Wert.

Nun ist die Dividendenrendite eine wichtige Kennzahl für Dividenden-Investoren. Sie sollten sich aber nicht nur von ihr leiten lassen für Kaufentscheidungen, warnt Große: „Eine sehr hohe Dividendenrendite von sieben Prozent und aufwärts könnte ein Signal sein, dass das Unternehmen die Gewinne nicht langfristig aufrecht erhalten kann“ – eine klassische Dividendenfalle.

Divvydiary kann auch das Dividenden-Wachstum anzeigen. Auch hier punktet die Allianz: Auf die vergangenen fünf Jahre gerechnet, stieg die Dividende durchschnittlich um 7,34 Prozent pro Jahr, auf zehn Jahre gerechnet um 9,74 Prozent (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate, englisch abgekürzt CAGR). Die Dividendenrendite im Zehnjahres-Durchschnitt berechnet Divvydiary auf 4,64 Prozent.

Coca-Cola ist ein Dividenden-König

Mit Divvydiary lässt sich auch die Dividendenhistorie in Listen- oder Balkenform ansehen. Hier sieht man, dass die Allianz seit 15 Jahren die Dividende meistens erhöht, manchmal stabil gehalten, aber nie gesenkt hat. Auch das ist für Dividendenjäger relevant. Ein Unternehmen, das 25 Jahre lang stetig seine Ausschüttungen erhöht hat, rückt in die Liga der so genannten Dividenden-Aristokraten auf. Ab 50 Jahren winkt der Status eines Dividenden-Königs. Coca-Cola gehört hier beispielsweise dazu. Bei der Allianz dürfte dieser Status noch etwas auf sich warten lassen: 2009, in der Finanzkrise, senkten die Münchner die Ausschüttung.

Die Dividende der Allianz wächst, aber nicht stetig. Foto: Divvydiary

Für Langzeit-Investoren interessant sein dürfte das Feature „Gesamtrendite“. Hier können sich Nutzer anzeigen lassen, wie die Aktie seit dem Kauf performt hat – und zwar aufgeteilt in Kursgewinn, Kurswachstum, seitdem ausbezahlten Dividenden, einem Gesamtgewinn, einer Gesamtrendite und einem Gesamtwachstum. In unserem Test-Beispiel wurde die Allianz-Aktie am 20. Februar 2014 gekauft. Bis zum 20. Februar 2024 hat sie eine Gesamtrendite von 158,07 Prozent abgeworfen. Aus dem Anfangs-Invest von 10 000 Euro sind binnen zehn Jahren 25 807,32 Euro geworden. Etwas mehr als 9200 Euro vom Plus entfallen auf das Kurswachstum, die Dividenden steuern noch einmal knapp 6600 Euro bei.

Die Allianz-Aktie im Performance-Check Foto: Divvydiary

Auch interessant für Investoren, die noch auf der Suche nach Titeln sind: Divvydiary hat eine recht umfangreiche Suchfunktion, mit der man Dividendentitel nach Sektor, Land, Dividendenrhythmus, -monat oder -währung suchen kann. Nach Angaben von Divvydiary sind derzeit 54 000 Aktien und ETFs weltweit in der App integriert. Die App ist auch verknüpft mit Parqet und Aktienfinder, zwei anderen Plattformen für Investoren. Hier wird man fündig, wenn man tiefer gehende Fundamentaldaten zu den Aktien sucht – die gibt es nämlich auf Divvydiary nicht. Die App ist also keine Hilfe bei der Kaufentscheidung, sondern erst bei der Auswertung danach. Hierbei ist hilfreich, dass der Import des eigenen Depots bei einigen Brokern, darunter Consorsbank, Trade Republic oder Scalable Capital, zu Divvydiary möglich ist.

Viele Funktionen sind erst nutzbar in der Bezahl-Version von Divvydiary. Sie kostet 7,99 Euro pro Monat oder 69,99 Euro im Jahr. Für dezidierte Dividenden-Investoren könnte Divvydiary ein hilfreiches Werkzeug sein, um eine bessere Übersicht beim Aufbau eines passiven Einkommens zu haben. Darüber hinaus ist es aber nicht für jeden Anleger das Tool der Wahl – andere Anlageklassen wie beispielsweise Kryptowährungen sind nicht Teil der App.