Eine solche Maschine, hier ein A400M der Bundeswehr im niedersächsischen Wunstorf, flog in geringer Höhe über den Zollernalbkreis. Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Moritz Frankenberg

Ein A400M rauscht im Tiefflug über den Zollernalbkreis. Warum die Maschine bei Bisingen unterwegs war, erklärt die Bundeswehr.

Erst ein lautes, gleichmäßiges Donnern am Himmel, dann taucht er auf: ein A400M der Bundeswehr, im Tiefflug über Bisingen. Ein Spektakel, wenn eine solche Maschine in geringer Höhe über Hausdächer und Straßen hinwegfliegt, eines, das am Freitag im Zollernalbkreis zu beobachten war.

Dass die Maschine tatsächlich sehr tief unterwegs war, bestätigt die Bundeswehr unserer Redaktion. „Dabei flog das Luftfahrzeug um 12:52 Uhr Ortszeit in einer Höhe von 664 Fuß – zirka 200 Meter – über Grund am südöstlichen Rand von Bisingen vorbei“, berichtet ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr.

Mindesthöhe: 150 Meter über Grund

Zum Vergleich: Die einzuhaltende Mindesthöhe für den militärischen Tiefflugbetrieb beträgt demnach 500 Fuß – also etwa 150 Meter – über Grund. Oberhalb von Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern sieht das schon anders aus: Dann ist eine Höhe von 2000 Fuß, zirka 600 Meter, über Grund notwendig.

Auch über Rangendingen war der A400M wohl zu sehen. „Das Luftfahrzeug flog im Rahmen eines Tieffluges von Zweibrücken zum militärischen Flugplatz Wunstorf“, erklärt der Sprecher. Von Rheinland-Pfalz nach einem Schlenker über Baden-Württemberg nach Niedersachsen also. „Nach den uns vorliegenden Daten fand der Flug regelkonform und unter Beachtung der geltenden flugbetrieblichen Bestimmungen statt.“

Tornados im Zollernalbkreis häufig zu sehen

Ob derart große Bundeswehr-Maschinen nun öfter über Bisingen und dem Zollernalbkreis zu sehen sein werden? „Grundsätzlich ist militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig und ist nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden“, meint der Sprecher dazu. Die Flugbewegungen sollen möglichst gleichmäßig über den gesamten Luftraum der Bundesrepublik verteilt werden.

Dabei werde zwar versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. „Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen“, heißt es. Weitere Faktoren, die bei solchen Flügen eine Rolle spielen: das Wetter und die jeweilige Verfügbarkeit von Personal und Material. „Eine belastbare Aussage über die Häufigkeit solcher Einsätze kann daher nicht getroffen werden.“

Häufiger sind Tornados um die Burg Hohenzollern zu sehen – wer im Zollernalbkreis wohnt, ist deren Anblick und den dazugehörigen Geräuschpegel gewohnt. Auch bei diesen Überflügen handelt es sich um Übungsflüge.