Auch diesen Transporter mit Müncher Kennzeichen zieht es durchs Aichhalder Loch, "da werden mehr Waren transportiert, als mit der Bahn durchs Kinzigtal" ist sich Anwohner Klaus Schnell sicher. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Schleichwege: Nicht nur die Schlossteige belastet / Tempo 30 in Schramberg sorgt für Umfahrungsverkehr

Es ist nicht nur die Schiltacher Steige, über die sich der Umleitungsverkehr schlängelt, sondern auch das Aichhalder Loch ist seit Jahren schon intensiv vom Schleichverkehr betroffen. Davon kann Anwohner Klaus Schnell ein Lied singen.

Aichhalden. "Wenn sie nachts wenigstens das Radio leiser drehen würden, wäre schon viel geholfen", sagt der Aichhalder, der zwischen Wanne und Schramberger Weg lebt – genau dort wo das "Loch" zu Ende ist und sich die Autofahrer entscheiden müssen, ob sie oberhalb oder unterhalb seines Hauses weiter Richtung Sulgen fahren wollen. Und natürlich das Schalten höre man auch – morgens kurz nach drei Uhr kämen bereits die Ersten.

Schon immer sei das Loch als Schleichweg zwischen dem Kinzigtal und der Höhe genutzt worden, über die Jahre hinweg habe die Frequenz der Fahrzeuge zugenommen, sagen auch andere Anwohner. Jetzt allerdings, nachdem in Schramberg auf der Bundesstraße Tempo 30 gelte habe es einen weiteren Schub gegeben. Die steigenden Zahlen an der Schiltacher Schlosssteige gebe es sicher auch, meint er, aber die schweren Fahrzeuge und diejenigen mit Anhänger hätten oberhalb der Altstadt ein Problem mit der Kurve – deswegen würden diese lieber über das Loch fahren.

"Da werden mehr Waren transportiert, als mit der Bahn durchs Kinzigtal", meint Schnell auf die mittlerweile große Zahl der Transporter angesprochen, die meist mit auswärtigem Kennzeichen auf der Gemeindeverbindungsstraße unterwegs sind. Dort ist zwar die Tonnage auf 2,5 Tonnen beschränkt – aber wer kontrolliert das schon, sagt ein anderer Anwohner, der schon mehrfach in letzter Sekunde zur Seite fahren musste, um einen Unfall zu vermeiden.

"Die Navis leiten die Fahrer eben den kürzesten Weg", sieht Schnell auch als einen der Gründe, warum er nachts immer öfter aufgeweckt wird – mit einer Entlastung durch die Schramberger Talumfahrung rechnet er kaum – das erlebe ich nicht mehr, meint er schmunzelnd, er kann sich zudem nicht vorstellen, dass die jetzt geplante Trasse Wirklichkeit werden könnte. Da rechnet er mit erheblichem Widerstand.