Der Göppinger OB Alex Maier will die Beziehungen nach Sonneberg nicht abbrechen. Foto: Staufenpress

Alex Maier ist als Kämpfer gegen Rechtsradikalismus bekannt. Wie reagiert der Göppinger Oberbürgermeister auf den Ausgang der Landratswahl in der Partnerstadt Sonneberg?

Eigentlich ist Alex Maier so etwas wie das geborene Feindbild für die AfD. Der Göppinger Oberbürgermeister hat ein grünes Parteibuch und war vor seiner Zeit im Rathaus Gründer des Vereins Kreis Göppingen nazifrei. Jetzt muss er mit der Landratswahl in Sonneberg zurecht kommen, wo erstmals in Deutschland ein AfD-Mann ein kommunales Spitzenamt ergattert hat. Göppingen ist die Partnerstadt von Sonneberg. Die vor 30 Jahren geschlossene Freundschaft der beiden Spielzeugstätte steht plötzlich vor einer Bewährungsprobe.

Für Maier ist klar: Es sei ein Landrat im Landkreis Sonneberg gewählt, kein neuer Bürgermeister der Stadt Sonneberg. „Für uns zählt die Stadt und nicht der Landkreis.“ Dort amtiert weiterhin ein parteiloser Bürgermeister. Richtig ist aber auch, dass knapp die Hälfte der 56 000 Bürger des Landkreises Sonneberg in der Kreisstadt wohnt.

„Tipps aus der Ferne sind überflüssig“

Dennoch stellt Maier die Partnerschaft nicht in Frage. Göppingen freue sich weiterhin auf die vielen Begegnungen zwischen Bürgern und auch auf der Verwaltungsebene. Das Ergebnis der demokratischen Wahl sei zu akzeptieren. „Es ist nicht an uns, aus der Ferne die Gründe für eine politische Entscheidung zu beurteilen, zu bewerten und den Menschen in Ostdeutschland ,Tipps‘ zu geben, wie Demokratie zu funktionieren hat.“