Sprachkenntnisse sind wichtig: Fast zwei Drittel der neu zugezogenen Zollernälbler kommen aus EU-Staaten, hauptsächlich aus Rumänien. (Symbolfoto) Foto: Grubitzsch

Die meisten Ausländer, die 2016 in den Zollernalbkreis kamen, haben einen EU-Pass.

Zollernalbkreis - Ein Rekordniveau hat die Zahl der Ausländer im Südwesten zum Jahresende 2016 erreicht. In Baden-Württemberg lebten mehr als 1,6 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit – rund 20.000 im Zollernalbkreis. Davon sind 1480 im vergangenen Jahr neu zugezogen.

Während in Ballungsräumen viele Ausländer zugezogen sind, hat sich die Zahl im Zollernalbkreis (ein Plus von 7,1 Prozent gegenüber 2015) eher moderat erhöht. Der landesweite Zuwachs betrug nach Angaben des Statistischen Landesamts 7,8 Prozent. Der höchste Zuwachs wurde für den Landkreis Sigmaringen mit einem Plus von 17,6 Prozent errechnet, der geringste für den Stadtkreis Mannheim (plus 1,8 Prozent).

Den mit Abstand stärksten zahlenmäßigen Zuwachs machten 2016 im Zollernalbkreis die Personen mit rumänischer Staatsangehörigkeit aus – 240 oder rund ein Fünftel der zugezogenen Ausländer. Hinzu kamen 175 Polen und jeweils 105 Ungarn und Italiener, 81 Griechen, jeweils 36 Slowaken und Bulgaren sowie elf Spanier. Erstmals stark zugenommen hat nach Angaben der Ausländerbehörde im Landratsamt die Zahl der Zuwanderer aus dem jüngsten EU-Mitgliedstaat Kroatien (106), für die jetzt ebenfalls die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt.

Ein Drittel aus EU-Staaten

Insgesamt machen die Bürger aus EU-Staaten, die im vergangenen Jahr in den Zollernalbkreis gekommen sind, fast zwei Drittel der neu zugezogenen Ausländer aus. Landesweit ist das Verhältnis anders: Die Ausländer, die 2016 aus EU-Staaten nach Baden-Württemberg gekommen sind, machen nur rund ein Drittel der neu zugezogenen Ausländer aus.

Bei den Nicht-EU-Bürgern machen die Syrer mit 92 die stärkste Gruppe aus, gefolgt von Türken (87). Aus Bosnien-Herzegovina kamen 83, aus Serbien 45 und aus dem Kosovo 32. Hinzu kamen 21 Iraker, 18 Russen, 13 Gambier und elf Pakistaner. Länder mit weniger als zehn Zuzügen sind in der Statistik des Landkreises nicht erfasst. Er gehe davon aus, dass bei den Zahlen, die für den Zollernalbkreis veröffentlicht worden sind, auch die Flüchtlinge berücksichtigt sind, die 2016 in die Landeserstaufnahmestelle (LEA) nach Meßstetten gekommen waren, sagte der Leiter des Rechts- und Ordnungsamts, Thorsten Müller, gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Nicht erfasst seien in der Aufstellung des Landratsamts die Zahl der Wegzüge und der Asylbewerber, die untergetaucht sind und deren Anschrift nicht mehr festgestellt werden kann. Landesweit wurde der stärkste Zuwachs bei Personen mit syrischer Staatsangehörigkeit verzeichnet: Sie machten rund ein Viertel der neu zugezogenen Ausländer im Land aus.

Die Zahl der türkischen Staatsangehörigen ist dagegen leicht zurückgegangen. Dennoch haben sie den höchsten Anteil an der ausländischen Bevölkerung mit insgesamt 15,6 Prozent, gefolgt von Italienern (10,8) Prozent.