Wasserfontänen, wohin das Auge reicht: Möglich macht dies „Europas größte Wassermanege“, wie Sascha Melnjak seine neue Bühne selbst bezeichnet. Foto: Charles Knie

Der Zirkus „Charles Knie“ gastiert bis Sonntag, 22. Oktober, auf dem Balinger Messegelände. Sascha Melnjak, Inhaber und Geschäftsführer, spricht im Interview unter anderem über die neue Schau, bei der Abertausende Liter Wasser zum Einsatz kommen.

Er ist Geschäftsführer und Inhaber von Zirkus Charles Knie: Sascha Melnjak spricht im Interview darüber, weshalb die umstrittenen Nummern mit Tieren in seinem Zirkus gar nicht mehr möglich sind – und dass er die Vierbeiner aber dennoch vermisst. Er erklärt, wozu 100 000 Liter Wasser benötigt werden, und was er am Balinger Publikum besonders mag.

Sie verzichten fast ganz auf Tiere – von Papageien und Hunden abgesehen. Wie kommt das bei Ihrem Publikum an?

Grandios. Aber das liegt weniger an der Abwesenheit von Tieren sondern an unserer neuen Show.

Sie meinen Ihre Wassermanege. Was ist das Besondere daran? Werden die Zuschauer etwa nass dabei?

(lacht.) Nein, werden sie nicht. Die Wassermanege hat den traditionellen Durchmesser von 12,5 Metern, darin ist die ganze Technik verbaut. Zum Beispiel 300 Wasserpumpen und 500 LED-Lampen. 100 000 Liter Wasser kommen zum Einsatz. Der Bühnenboden ist voller Düsen für Fontänen. Es gibt also traditionelle Nummern wie Hochseil und Jonglage zu sehen. Und moderne Nummern mit Wasser- und Überraschungseffekten.

Vermissen Sie die Arbeit mit Tieren? Nummern mit Vierbeinern waren früher ja schlichtweg elementar.

Ja, doch. Denn ich bin ein ganz großer Tierfreund, und ich bin mit Tieren aufgewachsen. Mit Tieren zu leben und zu arbeiten war eine tolle Sache. Aber mit dem neuen Konzept und der neuen Manege könnten wir gar keine Tiere mehr präsentieren. Nur eben Hunde und Papageien.

Sascha Melnjak                                                                                                                                                                                                                                           Foto: Charles Knie

Wie geht es Ihrem Zirkus nach den schweren Corona-Jahren?

Corona ist bei uns schon fast vergessen. Aber wir haben diese Zeit auch wirklich gut überstanden – auch wegen der tollen staatlichen Hilfen. Außerdem haben wir nie den Kopf in den Sand gesteckt. Wir haben die Zeit auch zum Nachdenken genutzt. Das Ergebnis ist die Wassermanege mit all ihren Nummern und Vorführungen.

Sie sind das dritte Mal in Balingen. Wie haben Sie das hiesige Publikum in Erinnerung?

Der Zollernalbkreis war immer gut zu uns. Erst im August waren wir in Albstadt, und wir hatten ein tolles Publikum. Auf Balingen freuen wir uns jetzt besonders, weil es wegen diverser Messen und der Gartenschau schon länger keine Zirkusvorstellungen gegeben hat.