Radu Posea (links) und Frederike Reimann widmen sich der gendergerechten Sprache. Die beiden schlagen in ihrer Präsentation einen Bogen vom historischen Kontext über die Entwicklung der Sprache bis hin zur Gegenwart. Foto: Zinzendorfschulen

Die Schüler der beruflichen Zinzendorfgymnasien durften ihren Unterricht selbst gestalten. Mit dem Konzept Pulsar, das vernetztes Denken und Selbstständigkeit fördern soll, erarbeiteten sie spannende Themen wie Literatur oder gendergerechte Sprache.

Eine ganze Woche lang hatten sich die Schüler der Jahrgangsstufe eins der beruflichen Zinzendorfgymnasien einer neuen, fächerübergreifenden Lernform gewidmet, die von Lehrkräften sämtlicher Unterrichtsfächer betreut wurde.

Dieses Konzept nennt sich Pulsar, das weitgehend dem Vorgehen beim „Deeper Learning“ entspreche und vernetztes Denken sowie eigenständiges Arbeiten fördern soll, wie es in einer Mitteilung heißt.

Vier Themen waren vorgegeben: Sprache und Sein, Stadt der Zukunft, „American Dreams“ und Exilliteratur sowie „Liebe ist…“ Für dieses Konzept durften die Schüler auch Wünsche abgeben, wie sie ihren Unterricht gerne hätten.

Schüler erstellen Präsentation

Die Befragung fand bereits im Oktober statt. Daraufhin haben alle Beteiligten gemeinsam das Konzept für die Woche entwickelt. Am Anfang standen Impulse, in denen die Lehrkräfte einen Überblick über die Themen gaben. Es folgte eine Recherche-Phase, und im Anschluss erstellten die Schüler einzeln oder in Zweiergruppen ein Produkt unter anderem in Form einer Präsentation, eines Podcasts und eines Erklärvideos.

Mobiles Arbeiten für die Schüler

Dabei konnten sie unabhängig von Zeit und Ort arbeiten, einige bereiteten ihre Arbeit zu Hause vor, andere in der Schule. Sich selbst überlassen waren sie jedoch nicht. Ihre Lehrer begleiteten sie regelmäßig.

Laut der Mitteilung der Zinzendorfschulen seien die Themen spannend gewesen und zeugten von Vielfalt: Radu Posea und Frederike Reimann etwa widmeten sich der gendergerechten Sprache und schlugen in ihrer Präsentation einen Bogen vom historischen Kontext über die Entwicklung der Sprache bis hin zur Gegenwart.

Ein anderes Team forschte über mentale Stärke im Sport, erklärte die Unterschiede zwischen Selbstregulation und Selbstkontrolle und führte ein Video-Interview mit einem Mental-Coach.

Leonie Brucker schilderte ihren Mitschülern die Ergebnisse ihrer Forschung zu Judith Kerrs Roman „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, ein Beitrag im Themenbereich American Dream und Exilliteratur. Ihre Fragestellung war, inwiefern dieser Roman zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus beigetragen hat. Bei ihrem Vortrag ging sie auch auf die Biografie der Autorin und die Entwicklung der Gesellschaft ein.

Lehrkraft schreibt Gedicht

Alle waren sehr motiviert bei der Arbeit, sogar die Lehrkräfte haben sich anstecken lassen: Isabel Capa, die den Themenkomplex Stadt der Zukunft betreute, hatte ein Gedicht geschrieben, das sie beim gemeinsamen Abschluss des Projekts vortrug.