Auch die Grundschule in Stetten soll im Rahmen der Offensive des Landkreises einen Glasfaseranschluss erhalten. Foto: psw Foto: Schwarzwälder-Bote

Offensive: Gemeinde Zimmern will mit dem Glasfaseranschluss Bildungsstandort stärken

Die Gemeinde Zimmern möchte die Gunst der Stunde nutzen und sich mit ihren schulischen Einrichtungen an die aktuelle Glasfaseranschlussoffensive des Landkreises Rottweil anhängen.

Zimmern o. R. (psw). Die Grund- und Werkrealschule Zimmern sowie die Grundschule Stetten werden im Rahmen des kreisweiten Breitbandprojektes nun direkt an das Glasfasernetz angeschlossen. Die Gemeindeverwaltung geht von einer Gesamtförderung in Höhe von 70 Prozent der Kosten aus. Klar ist allerdings: Ohne den Landkreis, der in seiner Offensive vom Bund (50 Prozent) und Land (20 Prozent) unterstützt wird, wären die Anschlüsse so nicht möglich.

Bei einer Gegenstimme sprach sich der Gemeinderat für die Umsetzung dieser beiden Projekte aus. Die Maßnahme gibt es aber nicht zum Nulltarif. Zu finanzieren sind noch die restlichen 30 Prozent. Diese Kosten hat der Schulträger zu tragen.

In Zimmern bleiben von den Investitionskosten für den Glasfaseranschluss 11 940 Euro an der Gemeinde hängen. Für die Stettener Schule, von dort befindet sich der nächste Glasfaseranschlusspunkt in einiger Entfernung, was zu wesentlich höheren Tiefbaukosten führt, wurde der kommunale Eigenanteil mit 34 050 Euro geschätzt.

Die errechneten Zahlen stellten allerdings die Obergrenze dar, hieß es am Ratstisch. Man rechne eher mit weniger Ausgaben. Beide Schulen galten bei der Digitalisierung bisher als unterversorgt. Bürgermeisterin Carmen Merz plädierte dafür, diesen Schritt zu gehen, um die Bildungseinrichtungen der Gemeinde zukunftssicher zu machen. "Glasfaseranschlüsse scheinen bei Schulen mittlerweile ein Werbefaktor zu sein", argumentierte sie.  Ratsmitglied Arnd Sakautzky regte an, alles zu tun, um den Schulstandort Stetten weiter zu erhalten. Dazu zählte er auch die Anbindung an das Glasfasernetz. Seine Forderung: "Es darf bei den Schulen keine zwei Klassen geben". Auch weitere Gemeinderäte forderten ausdrücklich, die grob geschätzte Gesamtdeckungslücke in Höhe von 45 990 Euro zu übernehmen. "Bei einer solchen Förderung müssen wir die Schulen mit Glasfaser erschließen", meinte Winfried Praglowski. Anderer Meinung war nur die Stettener Gemeinderätin Elke Müller. Sie hält den Glasfaseranschluss für die Grundschule in ihrem Ortsteil für nicht notwendig.

Weil die Investitionen für Zimmern und Stetten zusammengefasst waren, stimmte sie gegen den vorgelegten Beschlussvorschlag der Verwaltung, der beide Tiefbauvorhaben – Zimmern und Stetten – umfasste.

Ausschreibung und Vergabe erfolgen durch den Landkreis Rottweil im Rahmen des Landkreisprojektes. Die Tiefbauarbeiten für den Anschluss der Stettener Schule werden mit 70 Prozent bezuschusst.