In Enzklösterle kann man an vielen Orten heiraten – wenn es denn einen Standesbeamten gibt. Foto: Alex Kijak

Aussichtsplattform, Kurpark, Festhalle: Die Trauung ist in Enzklösterle an vielen Orten möglich. Eigentlich. Weil das Bad Wildbader Standesamt überlastet ist, kommt es aber zu einem Engpass bei den Eheschließungen. Jetzt wird die Trauung zur Chefsache.

Sabine Zenker, Bürgermeisterin in Enzklösterle, ist jetzt auch Eheschließungs-Standesbeamtin in ihrer Gemeinde. Und damit befugt, standesamtliche Trauungen vorzunehmen. Mit dem dazu ergangenen einstimmigen Beschluss des Gemeinderats bei ihrer eigenen Stimmenthaltung für diese Ernennung, dürfte der für den Rest des Jahres vorhersehbar gewesene Eheschließungs-Engpass behoben sein.

Standesamt Vom Grundsatz her sind die Aufgaben des Standesamts in Enzklösterle bislang demjenigen der Stadt Bad Wildbad übertragen, wobei es allerdings den Ausführungen der Bürgermeisterin zufolge personelle Probleme und Arbeitsüberlastungen gebe. „Wenn jemand in Enzklösterle heiraten will, sollte dies möglich sein!“ und „Was gar nicht geht, dass man in Enzklösterle nicht mehr heiraten kann!“, waren markante Aussagen der Bürgermeisterin, die aber die derzeitige missliche Situation klar herausstellten. Wobei sie sogleich ihre Absicht anfügte, auch die zum 1. Juli ihren Dienst antretende erste neue Hauptamtsleiterin in ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin vom Gemeinderat zur Eheschließungs-Standesbeamtin bestellen zu lassen.

Lösen könnte sich das Problem der Eheschließungen auch damit, dass angestrebt wird, zum 1. Januar 2024 einen gemeinsamen Standesamtsbezirk im Oberen Enztal mit den Kommunen Enzklösterle und Höfen sowie Bad Wildbad zu schaffen. Gemeinderat Stefan Waidelich stimmte diesem Vorgehen mit der Empfehlung zu, bei dieser Situation zur Vermeidung einer Überlastung möglichst keine Trauungen von auswärts anzunehmen.

Hydrant Zu Beginn der Gemeinderatssitzung wartete Claudia Ollenhauer mit einigen Fragen auf. Eine solche zu einem vorgesehenen, aber nicht ausgeführten Hydranten beim Gebäude Aichelberger Weg 4, will Bürgermeisterin Zenker mit dem Bauhof abklären.

Ambigoal Schon zum wiederholten Male erkundigte sich die Fragestellerin nach dem Start der telemedizinischen Ambulanz „Ambigoal“ in Enzklösterle, für die Zenker zufolge Ende Juli oder am 15. August eine Absprache zwischen den teilnehmenden Ärzten und den Schwestern vor Ort stattfinden soll, deren Kreis sich um eine weitere erhöht habe.

Nachfolger gesucht

Landkauf-Markt Eine weitere Frage von Claudia Ollenhauer betraf die Zukunft des Lebensmittelgeschäfts „Landkauf“ in Enzklösterle, für die der Bürgermeisterin zufolge noch Gesprächs- und Verhandlungsbedarf bestehe.

Die Nachfrage von Claudia Ollenhauer nach der Zukunft des Lebensmittelgeschäfts „Landkauf“ in Enzklösterle erfolgte vor dem Hintergrund, dass dessen Betreiberin Andrea Gulde diese Tätigkeit aus privaten Gründen möglichst zum 1. September 2023 an einen noch zu findenden Nachfolger übergeben will, was die Redaktion am Mittwoch auf eine Nachfrage bei Bürgermeisterin Sabine Zenker erfahren konnte. Neben der bisherigen Betreiberin steht sie selbst für nähere Auskünfte an Interessenten einer Übernahme zur Verfügung.

Dorfmitte Die letzte Frage war nach dem Planungsstand für die anvisierte neue Dorfmitte, für die der Antwort der Bürgermeisterin zufolge die Vorbereitungen zur Auswahl eines kompetenten Planers laufen.

Ferienjobber Erfreut zeigte sich Zenker darüber, dass sich auf die Stellenausschreibung für Ferienjobber acht Interessenten gemeldet haben, deren Auswahl und Einsatzkoordination derzeit laufen.

Sonnwendfeier Ihr Dank galt allen Helfern, welche die Sonnwendfeier am vergangenen Samstagabend in ihrer neuen Form mitgestaltet haben und die Veranstaltung erstmals beim Sportplatz zu einem guten Erfolg werden ließen.

Kurpark Des Weiteren berichtete sie über den Fortgang der Umgestaltung des Kurparks sowie über den Beginn der intensiven Werbung und der heißen Phase der Vorbereitungen für das Heidelbeerfest am 22./23. Juli. Verbunden auch mit einer Verlagerung der Aktivitäten für Kinder vom Vorplatz der Festhalle in den Bereich des Spielplatzes.

Flüchtlinge Mit den in den vergangenen Monaten aufgenommenen Flüchtlingen habe die Gemeinde Enzklösterle ihr Soll für dieses Jahr erfüllt, informierte Sabine Zenker den Gemeinderat. Den Prognosen zufolge werde sich die Zuwanderungsrate aus der Ukraine reduzieren, aus anderen Ländern wie aus Syrien, aus dem Irak und aus dem Iran sowie aus afrikanischen Ländern aber hoch bleiben. Sie habe Schritte unternommen mit dem Ziel, die Flüchtlinge in Enzklösterle in die Betreuung eines Integrationsmanagers einzubeziehen.

Funkmast Die Frage von Gemeinderat Michael Faschon nach dem Zeitpunkt der Aufstellung des Funkmastes bei Poppeltal beantwortete Bürgermeisterin Zenker mit „nicht vor Juli“. Dass die Rodungsarbeiten für die Aufstellung abgeschlossen seien, bestätigte Gemeinderat und Forstrevierleiter Stefan Waidelich. Er drängte zum wiederholten Mal darauf, die Kommunikation mit dem Regionalverband hinsichtlich der Überlegungen zu einer eventuellen Windkraftnutzung im Oberen Enztal zu forcieren und die Auswahl des Planers für die neue Dorfmitte zu beschleunigen.

Des Weiteren regte er die zügige Erarbeitung aller Voraussetzungen für die Zuerkennung des Premium-Wanderweg-Prädikats für den im Bereich Gompelscheuer neu anzulegenden Wanderweg an.