Der Zufahrtsweg zum Werk wurde versperrt. Foto: "Ende Gelände Tübingen"

Aktivisten der Gruppe "Ende Gelände Tübingen" blockieren seit Samstag um 9 Uhr das Holcim-Zementwerk in Dotternhausen. 

Dotternhausen - Wie die Aktionsgruppe in einer Pressemitteilung verkündet, sei der der einzige Zufahrtsweg zum Werk - über den Sondermüll zur Verbrennung geliefert werde - besetzt worden. Rund 20 Protestierende sind laut der Gruppe vor Ort. 

"Zement als Kilmakiller"

"Wir sind heute hier, um Zement als Kilmakiller zu entlarven. Die jüngsten Ereignisse der Klimakatastrophe zeigen den riesigen Handlungsbedarf. Die Zementproduktion hier muss gestoppt werden, Ausbeutung von Mensch und Natur endet hier", wird Marlene Groß, Pressesprecherin von "Ende Gelände Tübingen" zitiert. Die Gruppe ist bisher laut eigenen Angaben hauptsächlich für Blockaden von Kohle- und Gasinfrastruktur bekannt. 

"Zerstörung eines einzigartigen Naturraums"

"Der Plettenberg muss bleiben" fordert Groß in der Mitteilung. "Die Zerstörung eines einzigartigen Naturraums für die Interessen eines Großkonzerns ist grundlegend falsch. Abbaustopp und Nachholen der verpassten Renaturierung müssen jetzt folgen."

Die Aktivisten werfen dem Zementunternehmen Lafarge Holcim Holcim vor, auch in anderen Ländern Menschen auszubeuten und in Nigeria und Paris für große Trinkwasserverschmutzungen verantwortlich zu sein. Bereits heute würden die Folgen der Klimakrise besonders Menschen im globalen Süden treffen und sorgten dort für Dürren, Überschwemmungen und Hungerkatastrophen, heißt es. Groß dazu: "Wir solidarisieren uns mit den Menschen, die in anderen Ländern gegen die zerstörerische Zementindustrie kämpfen. Neben den direkten Folgen wie hier am Plettenberg heizt jede weitere Tonne CO2, die hier entsteht, die Klimakrise weiter an. Wir brauchen einen radikalen Systemwandel, der der Schwere der Krise gerecht wird."

Kundgebung um 12 Uhr

Um 5 vor 12 beginnt am Werk eine Kundgebung des "Aktionsbündnis Zement Zollernalb/Tübingen/Reutlingen", das sich gegen Umweltverschmutzung und -zerstörung durch die Zementherstellung einsetzen.