Die Demonstration hier in Hechingen für Demokratie und gegen Extremismus hatte über 500 Teilnehmer. Jetzt springt der Funke des zivilgesellschaftlichen Widerstandes auch nach Burladingen über, wo es am Mittwoch, 7. Februar, eine Mahnwache geben wird. Foto: Stopper

Mit Kerzen und Windlichtern aber ohne Reden oder Stellungnahmen wird es am Mittwoch, 7. Februar, ab 19 Uhr, eine stille Mahnwache auf dem Rathausplatz in Burladingen geben. Das Motto ist: Für Demokratie, Toleranz und Vielfalt.

Nachdem in den großen Städten der Bundesrepublik teilweise hunderttausende Menschen auf die Straße gingen und sich auch in den Mittelzentren des Zollernalbkreises wie Albstadt, Balingen und Hechingen viele den Demonstrationen anschlossen, sollen die Burladinger jetzt mit einer Mahnwache mobilisiert werden.

Bürger aus der Fehlastadt mussten bisher in die größeren Städte fahren, wenn sie ihre Sorgen um das Erstarken rechter, undemokratischer Kräfte zum Ausdruck bringen wollten. Jetzt soll sich in der Fehlastadt die Mahnwache etablieren.

Überparteilich und friedlich

„Es muss ja auch in Burladingen was passieren“, sagt Peter Thriemer, Fraktionssprecher der Grünen im Burladinger Gemeinderat. Sein Ortsverband hat die Mahnwache als Demonstration bereits angemeldet. „Aber die Veranstaltung ist absolut überparteilich“, betont er. Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger“.

Thriemer macht keinen Hehl daraus, dass er dabei auch auf die Beteiligung der Mandatsträger anderer demokratischer Parteien und Fraktionen in Burladingen hofft. Man müsse gemeinsam ein Zeichen setzen gegen rechten Hass und Hetze, kommentiert er.

Schon vor sechs Jahren demonstriert

Die erste Demonstration gegen Hass und für die Werte des Grundgesetzes fand auf dem Burladinger Rathausplatz bereits im Oktober 2018 statt. Befeuert durch den ersten AfD-Bürgermeister Deutschlands in Burladingen und seine fremdenfeindlichen Aussagen. Schon damals ging es nicht um Parteipolitik. Es ging um Grundregeln, die für Politik und menschliches Zusammenleben gelten sollen. Etwa 160 Teilnehmer zählte vor sechs Jahren die Demonstration für Demokratie und Menschlichkeit vor dem Burladinger Rathaus.

Bei der Mahnwache in dieser Woche, so Thriemer, würde explizit auf Reden oder Stellungnahmen einzelner Personen verzichtet. Die Kundgebung soll friedlich sein und in aller Stille stattfinden, Teilnehmer können Windlichter oder Kerzen mitbringen. „Wir wollen keine Konfrontation sondern ein friedliches miteinander Demonstrieren für Demokratie, Toleranz und Vielfalt“, fasst der engagierte Kommunalpolitiker die Intention der Organisatoren zusammen.

Er hofft, dass sich in Burladingen, so wie in anderen Städten, diese Art des Protestes sogar etabliert, dass durch Mund-zu-Mund-Propaganda und Ankündigungen die Zahl der Teilnehmer an der Mahnwache anwächst und die Veranstaltung dann vielleicht im vierzehntägigen Rhythmus stattfinden kann.