Kreisläuferin Luisa Harr überzeugte nicht nur in der Abwehr, sondern setzte auch im Angriff mit vier Treffern Akzente. Foto: Hofmann

Das Frauenteam des VfL Nagold entwickelt sich langsam aber sicher zur Wundertüte der Landesliga. Mit einer bockstarken Leistung gewannen die VfL-Frauen ihr Heimspiel gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer TB Neuffen. Mit 30:20 fiel das Ergebnis auch noch mehr als deutlich aus.

VfL Nagold – TB Neuffen 30:20 (15:10) - Da ist sie also wieder: Die Heimstärke der Nagolder Handballerinnen. Schon zu Bezirksligazeiten war die Bächlenhalle eine schwer zu erobernde Burg. Ob das nun in der Landesliga ähnlich weitergeht? Nach erst zwei Heimspielen ist es wohl noch zu früh für solch eine Aussage. Doch klar ist: Beide Heimspiele dominierte der VfL deutlich. Und beide Heimspiele gewann man mit großem Vorsprung.

Mächtig Stimmung in der Bächlenhalle

Nun also auch die Partie gegen den TB Neuffen. Die Gäste waren mit breiter Brust nach Nagold angereist, nach vier Siegen als klarer Tabellenführer. Im Mannschaftsbus waren sie nach Nagold gekommen, einen ganzen Fanblock dabei, der in der Bächlenhalle auch mächtig Stimmung machte. Doch der VfL zeigte von Beginn an eine hochkonzentrierte Leistung. Der zupackenden Abwehr des Tabellenführers begegneten die Nagolderinnen mit einem nicht minder effektiven Abwehrblock und einer abermals toll haltenden Torhüterin Denisa Ciornei. "Mit der Abwehrleistung bin ich absolut zufrieden", lobte denn auch VfL-Coach Markus Renz. Nur 20 Tore zu bekommen, gegen einen torgefährlichen Gegner wie den TB Neuffen, das sei schon eine starke Leistung.

Keine Treffer aus dem Rückraum zugelassen

Die Gegnerinnen ließ der VfL aber nie so richtig ins Spiel kommen. Während die Begegnung in den ersten zehn Minuten noch ausgeglichen verlief, setzte sich der VfL in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit langsam aber sicher ab. In Minute 21 traf Iva Buric per Siebenmeter zum 11:7. Und den letzten Treffer vor der Pause setzte mit Sophie Reime ebenfalls eine Nagolderin. 15:10 stand es zur Halbzeit.

In der zweiten Hälfte der Partie war das Bild ganz ähnlich. Der VfL Nagold spielte hochkonzentriert, und zeigte den Gegnerinnen vor allem in der Abwehr immer wieder schwer zu überwindende Grenzen auf. Treffer aus dem Rückraum gelangen Neuffen so gut wie keine. Und so dominierte der VfL auch die zweite Spielhälfte. Mit 30:20 brachten die Nagolderinnen die Partie vergleichsweise locker nach Hause, und beeindruckten damit auch die rund 100 Zuschauer.

Von überall gefährlich

Damit fuhr der VfL Nagold in der noch jungen Saison seinen zweiten Sieg ein und steht nun mit 4:4 Punkten im Tabellenmittelfeld. "Dass ein Sieg möglich ist, war mir schon klar, doch in der Höhe, hatte ich das auch nicht erwartet", sagte Markus Renz nach der Partie. Kritische Worte mochte er gar nicht groß anstimmen. Dafür war die Freude über diesen überraschenden Sieg zu groß. "Den ein oder anderen Konter zum Schluss der Partie hätte man vielleicht noch besser ausspielen können. Aber ich finde es vor allem gut, dass wir in die Konter gegangen sind, und das Risiko gesucht haben." Was dem VfL-Coach ebenfalls aufgefallen ist: Im Angriff trafen die VfL-Frauen quasi munter aus allen Positionen. Renz: "Wir waren einfach überall gefährlich!"

Nun gelte es die Form zu bewahren. Und auch einmal auswärts ein Ausrufezeichen zu setzen. Zum Beispiel bei der Partie am kommenden Samstag in Trossingen bei der HSG Baar. Renz ist überzeugt: "In der Form können wir jeden Gegner in der Liga schlagen."

Statistik

Denisa Ciornei (Tor), Annette Maser, Sophie Reime (2), Alena Wolf (6), Sarah Kunz, Madeleine Majer (1), Luisa Harr (4), Iva Buric (6/4), Alisa Kübler (5), Marlen Dengler, Tirza Theurer (1), Aline Rau (5/1) und Aileen Hofmann.