Madeleine Arnold ist die IHK-Innenstadtberaterin für Burladingen. Foto: Rapthel-Kieser

Die Teilnehmer beim ersten Workshop mit den IHK-Innenstadtberatern waren sich einig: Das gut besuchte Trigema-Outlet am Ortseingang ist eine Stärke der Stadt Burladingen und könnte zur Belebung des Stadtkerns besser genutzt werden.

Burladingen - Im Februar hatte der Gemeinderat beschlossen, am Projekt Innenstadtberater, das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg gefördert wird, teilzunehmen. Außer Burladingen ist im Zollernalbkreis auch Hechingen mit dabei. Insgesamt betreut die IHK Reutlingen sechs Modellkommunen für die sie Standortanalysen erstellt und Vorschläge macht. In Burladingen hatte es im April dann einen ersten Stadtrundgang gegeben. Einige Veranstaltungen folgten, jetzt trafen sich die Burladinger zum ersten Workshop.

Unternehmer und Passanten befragt

Dass die Stadt Burladingen ein leichtes Bevölkerungswachstum verzeichnete, war dabei nur eine der positiven Nachrichten, mit denen die IHK-Innenstadtberaterin Madeleine Arnold und ihr Kollege Vincent Schoch aufwarteten.

Die beiden hatten in den Wochen zuvor nicht nur trockene Zahlen ausgewertet, sondern die Burladinger Geschäfte abgeklappert und Inhaber und Passanten befragt, um Meinungen zu sammeln. Zudem wurde eine Online-Umfrage gestartet. Viele der Befragten lobten den Marktplatz, wünschten sich dort mehr Veranstaltungen und bedauerten, dass es nicht ein Restaurant oder Café direkt an diesem Ort gibt. So mancher Burladingen-Besucher wünscht sich mehr Schattenplätze mit größerer Aufenthaltsqualität.

Mit der Stadtverwaltung zufrieden

Und: "Die Zufriedenheit mit der Stadtverwaltung ist größtenteils hoch", bestätigte Madeleine Arnold. Geschäfte und Dienstleister in der Innenstadt könnten zudem mit vielen zufriedenen Stammkunden punkten, die den guten Service und die Fachkompetenz loben.

Öffnungzeiten müssen stimmen

Aber auch, dass viele Laden- und Schaufenstergestaltungen zu wünschen übrig lassen und die Geschäfte kaum im Internet präsent sind, kam bei der Umfrage heraus. Und wenn, dann stimmen die digitalen und analogen Angaben zu den Öffnungszeiten oft nicht überein, warnte Schoch und riet zu Änderungen. Wichtig für die Händler und Dienstleister wäre zudem, wieder ein gemeinsames Netzwerk, vielleicht auch wieder einen aktiven HGV zu haben.

Regionalität und Tourismus sind Chancen

Die Nachhaltigkeit und Regionalität sowie der Tourismus böten schließlich Zukunftschancen für die Innenstadt. Gleichzeitig sei die durch die Rezession und den Online-Handel, den die Pandemie noch beflügelt hat, aber gefährdet.

Die Teilnehmer am Innenstadtworkshop waren nicht nur Geschäftsinhaber, Kommunalpolitiker und Vereinsvertreter. Bürgermeister Davide Licht und Amtsleiterin Katja Reck waren ebenfalls zugegen. Alle gemeinsam mischten dann im wahrsten Sinne des Wortes die Karten für Burladingen neu, schrieben Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen auf verschiedene bunte Zettel, die ausgelegt und deren Kommentare rege diskutiert wurden.

Schoch und Arnold werden in den nächsten Wochen diese Sammlung auswerten und einen Maßnahmenkatalog erarbeiten. Dann will die Gruppe wieder zusammenkommen.