"4Tune" haben im "Gasthaus zum Bären" zuerst draußen, dann im Festzelt für durchweg besetzte Plätze gesorgt.Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: "Bären"-Wirtin Marion Fuchs hat mit einer coronabedingten Idee Erfolg

Was Albstadt ab 1. November den Gastronomen auf Antrag erlaubt, wird in Winterlingen bereits seit einigen Wochen praktiziert: Außengastronomie im Festzelt. Marion Fuchs, die Wirtin des Gasthauses zum Bären, schreibt eine Erfolgsgeschichte.

Winterlingen. Wenn "4Tune" mit der Albstädter Sängerin Lea-Katharina Scherl, Michael Hess an der Acoustic-Gitarre, Volker Damasch am Schlagzeug und derzeit mit Tim Resier am Bass, auf der Bühne steht, dann kommen die Fans. Je mehr, desto besser – normalerweise. Marion Fuchs, die das Gasthaus zum Bären in Winterlingen betreibt, hätte damit allerdings derzeit ein Problem, denn eng dürfen die Tische coronabedingt nicht stehen.

Also hat die leidenschaftliche Wirtin im Sommer einen großen Biergarten eingerichtet, in dem es längst nicht so problematisch war, die Corona-Auflagen einzuhalten, wie es im Lokal gewesen wäre. 70 Plätze sind dort – nur die Hälfte davon wäre momentan nutzbar.

20 bis 25 Plätze hatte Marion Fuchs schon zuvor in ihrem kleineren Biergarten, direkt hinter dem Haus, gehabt. Nach der Erweiterung waren es 120. Und die Veranstaltungen mit "4Tune" füllten das Gartenlokal buchstäblich spielend. Oft schon lange im voraus waren alle Plätze reserviert – ob am Wochenende oder an Werktagabenden.

Für Marion Fuchs hätte der Sommer, in dem sie eigens keinen Urlaub gemacht hatte, um für ihre Gäste da zu sein, deshalb so weiter gehen können, doch inzwischen ist es frisch geworden in der Hochalbgemeinde – und Marion Fuchs stand vor einer neuen Herausforderung: Wie sollte sie die erfolgreiche Konzertreihe fortsetzen, vielleicht weitere Bands einladen, und dabei genug Gäste unterbringen, damit es sich wirtschaftlich noch rechnet und sie niemanden verprellen muss?

Ein Festzelt ist die Lösung. "Zwar sind die Heizkosten höher und ich brauche das Doppelte bis Dreifachen des üblichen Personals", erklärt die Wirtin, "aber im Zelt können wir die Abstände besser einhalten als drinnen, und es kommt automatisch Frischluft rein."

Das Zelt wird vorerst zur Institution

Deshalb will Marion Fuchs das Zelt vorerst zur Institution machen, noch einen Holzbolden verlegen lassen – und nicht nur Konzerte, sondern auch andere Veranstaltungen anbieten: Dieses wird ein bayerisches Wochenende mit entsprechender Küche. Ab und zu Volksmusik an Samstagen plant die Wirtin, und im Dezember Adventssonntage, etwa für Familien mit Kindern, sowie eine kleine Nikolausfeier.

Durch ihre pragmatische Lösung hat Marion Fuchs bereits neue Gäste gewonnen – auch von weiter weg: "Aus Sigmaringendorf, Pfullendorf, Onstmettingen, Mengen", zählt sie auf, und betont: "Es zeigt mir, dass es sich lohnt, wenn man sich bemüht." Weil sie selbst an einer nicht ansteckenden Autoimmunkrankheit leidet und sie damit zur Risikogruppe gehört, ist es ihr besonders wichtig, auch ihre Gäste vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen und alle Regeln umzusetzen. "Da nehme ich lieber nochmal einen Tisch raus."

An ihrem neuen Konzept – aus der Not geboren ist es zur Erfolgsgeschichte geworden – hat Marion Fuchs selbst viel Freude: "Ich liebe und lebe diesen Beruf", sagt die leidenschaftliche Wirtin. "Und darum ist es mir auch wichtig, dass es weiter geht."