Maria mit dem Kind war ein Thema. Fotos: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Wettbewerb: Grundschule Harthausen gehört zu Gewinnern / Ausstellung im Pfarrhaus

Winterlingen-Harthausen. Er hat zum dritten Mal stattgefunden: der Bildungswettbewerb der Stiftung Kunst, Bildung und Kultur, einer Initiative der Sparkasse Zollernalb. Unter dem diesjährigen Thema "Integration und Teilhabe – Chance für alle!" nahm auch die Grundschule Harthausen teil und gehört mit ihrem Projekt "Auch Jesus, Maria und Josef waren Flüchtlinge" zu den Gewinnern.

"Unser Projekt soll den Blick der Kinder weiten", erklärt Schulleiterin Daniela Amstutz-Kurz. Deshalb betrachtet sie mit den Kindern die Weihnachtsgeschichte vor allem im Religionsunterricht etwas kritischer – unter dem Gesichtspunkt, dass auch Jesus und seine Eltern fliehen mussten, und setzt das in Bezug auf die Menschen, die in der heutigen Zeit auf der Flucht sind.

Ein Ergebnis der Beschäftigung mit dem Thema "Flucht in der Bibel" war eine Ausstellung im Pfarrhaus als Beitrag zum Adventsmarkt, gestaltet im Religionsunterricht von den Kindern der ersten und zweiten Klasse. Zu sehen waren Zeichnungen und Bilder der Schüler, die unter anderem zeigen, was die Kinder selbst auf eine Flucht mitnehmen würden. "Das Projekt soll einen Bezug zum eigenen Leben herstellen und zu dem, was die Kinder durch die Medien mitbekommen zum Thema Flüchtlinge, und das in den Dialog mit der Weihnachtsgeschichte stellen", sagt die Rektorin.

So haben die Kinder die Weihnachtsgeschichte in ihren eigenen Worten erzählt, aufgenommen per Diktiergerät und abgespielt während der Ausstellung. So waren Bilder mit Engeln zu sehen, die thematisieren, was deren Aufgabe war im Rahmen der Weihnachtsgeschichte. Ein anderer Teil der Präsentation widmete sich dem Thema Maria mit dem Kind, zu dem die Kinder kleine Skulpturen aus Ton formten.

Die Exponate verbleiben noch im Pfarrhaus während der Adventszeit, weil die Lehrerin immer mal wieder mit den Schülern die Arbeiten anschauen möchte, zum Beispiel jene Installation, die sich mit der Flucht der Israeliten aus Ägypten durch das geteilte Meer auseinandersetzt und das der aktuellen Situation der Flüchtlinge, die auch über das Meer fliehen, gegenüber stellt. Gleichzeitig sind Bilder zu sehen, die Jesus, Maria und Josef auf der Flucht nach Ägypten zeigen.

In einem Raum der Stille entzündeten die Besucher zum Abschluss des Rundgangs kleine elektrische Kerzen, stellten diese in Papierschiffchen, welche die Kinder gefertigt hatten, um sich dann zu besinnen und über die Flüchtlinge nachzudenken.

Das Thema wird die Kinder weiter im Religionsunterricht begleiten. So soll ein Adventsgebet für Flüchtlinge gestaltet werden, offen für die Gemeinde, mit Tee und Gebäck. Und im Januar wollen die Kinder eine Flüchtlingsfamilie treffen. Während der Ausstellung führten die Kinder durch die Präsentation und erklärten den Besuchern die Thematik.