Die Stadt VS möchte den Winterdienst teilweise an Fremdfirmen vergeben – das ist jedoch kein leichtes Unterfangen. Foto: Marc Eich

An einen Wintereinbruch ist derzeit keinesfalls zu denken, aber trotzdem zerbricht man sich bei der Stadtverwaltung bereits den Kopf über den Winterdienst. Denn es werden Fremdfirmen gesucht – das ist aber gar nicht so einfach.

Villingen-Schwenningen sucht für insgesamt 21 von 57 Routen im gesamten Stadtgebiet externe Dienstleister, die den Winterdienst übernehmen. Denn die Technischen Dienste der Stadt sind personell zu schwach aufgestellt, um diese Aufgabe zu übernehmen. Aber: Bei der Suche nach entsprechenden Firmen hakt es.

Wie die Verwaltung in einer Vorlage für den Technischen Ausschuss erklärt, wurde für den kommenden Winter die Vergütung angepasst. Die Fremdfirmen erhalten demnach zwischen Anfang November und Ende April eine monatliche Vorbehaltepauschale – unter anderem für die Bereitstellung der notwendigen Gerätschaften und die Versicherung. Diese dürfte, nach derzeitigem Stand, durchschnittlich bei rund 520 Euro liegen. Darüber hinaus werden die Einsatzzeiten nach tatsächlich entstandenem Aufwand zu einem Stundensatz (durchschnittlich 120 Euro) vergütet.

Insgesamt rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von 350 000 Euro. Weil der Schwellenwert – dieser liegt bei 215 000 Euro – überschritten wird, muss die Verwaltung den Winterdienst gar in einem EU-weiten Verfahren ausschreiben. Zuvor war es laut Verwaltung notwendig, die Verträge der bisherigen Auftraggeber zu kündigen, wobei das zuständige Amt die Umstände telefonisch erläutert hatte.

Für 13 Routen noch keinen Anbieter

Auf die Ausschreibung hatten sich in der Folge sieben Dienstleister gemeldet, die acht Winterdienstrouten übernehmen würden. Heißt konkret: Viele Routen sind noch nicht besetzt. Für die 13 verbliebenen Routen ist deshalb nach Angaben der TDVS die Ausschreibung gestoppt werden.

Um auch für diese Routen den Winterdienst zu sichern, werden die Verantwortlichen nun bei zehn weiteren Dienstleistern anfragen, um eine Direktvergabe in die Wege zu leiten. Die Verträge laufen über zwei Jahre, wobei die Stadt sich die Option vorbehält, den Vertrag zweimal jeweils um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Unruhe bereits im vergangenen Jahr

Der Technische Ausschuss befasst sich mit dem Thema am kommenden Dienstag. Der Gemeinderat soll die Auftragsvergabe und das weitere Vorgehen für die übrigen Routen in seiner Sitzung am 20. September beschließen.

Das Thema hatte im vergangen Jahr für Aufsehen gesorgt, weil einzelne Fremdfahrer laut Angaben von Bürgermeister Detlev Bührer nicht mehr bereit waren, einen neuen Vertrag abzuschließen. So gab es hinsichtlich der Vergütung Unstimmigkeiten. Schon damals war die Befürchtung groß, dass der Stadt externe Dienstleister fehlen.