Tolle Stimmung herrscht bei der Einweihung der neuen Dachzelte (im Hintergrund). Auf der Bank freuen sich Theresa Kiefer, Urs Fischbach (Wilder Michel) sowie Marie Olsen und Arnd Fischer (Dachzeltnomaden) mit zahlreichen Besuchern. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Im Wilden Michel in Linach sind lauter Menschen mit Innovationswillen am Werk – nun sollen Camper erneut mit einer Besonderheit begeistert werden: einem Dachzeltdorf. Ausgerechnet am 1. April wurde das Ergebnis der Aufbauaktion präsentiert.

„Wir haben in dieser Woche ‘alle Wetter’ während des Aufbaus gehabt“, erzählte Marie Olsen von den Dachzeltnomaden; sie hätten sonnige Abschnitte mit Regen ebenso erlebt wie Gewitter, Graupelschauer und sogar Schneefall.

Dies sei auch einer der Gründe, warum die Dachzelte in Linach in luftiger Höhe im Herbst abgebaut würden – auf rund 1000 Metern Höhe müsse man eben im Winter mit Schnee rechnen, was wiederum den Zelten gar nicht gut tue.

Süße Träume in einigen Metern Höhe

Bei den Dachzeltnomaden gibt es regelmäßig auch Events – ein Grund, warum die Zelte auch optimal zum Michel passen. Freilich war es wohl hartes Brot, bis der Untergrund für die Zelte gerichtet war. Die vorläufig drei Zelte befinden sich nämlich am Steilhang oberhalb des Teichs, da mussten die Postamente exakt angepasst werden, damit die Zelte eben stehen.

Süße Träume in einigen Metern Höhe inmitten der Natur erleben, vielleicht sogar dem „hofeigenen“ Biber bei der Arbeit zuschauen – das kann ab sofort im Wilden Michel ermöglicht werden. Wildromantisch soll es laut Urs Fischbach, dem Initiator des Wilden Michels, weitergehen. Wie jeder weiß, ist ja Stillstand schon wieder Rückschritt – das kommt den Machern gar nicht in die Tüte. Neben Events, die es fast schon im Wochenrhythmus gibt, soll es mit dem Campinggedanken weiter gehen: Demnächst wird das erste „Tiny-House“ errichtet, weitere sollen kommen.

Zelte können gemietet werden

Doch zunächst wurden nun die Dachzelte eingeweiht, mit sehr viel Anklang. Trotz Wetterunbilden hatten sich einige Dutzend Menschen eingefunden, darunter auch Linachs Ortsvorsteher Arno Ruf. Die Nomaden sind eine Gruppe von Menschen, die gerne irgendwo in Deutschland ein Dorf aus lauter Dachzelten errichtet, dort lebt und auch arbeitet, allerdings können die Zelte auch gemietet werden. Die Dachzeltnomaden sind zugleich Startup und Community, wie Fischbach erklärt.

Für absolut tolle Stimmung sorgt die Furtwanger Kultgruppe Bluesquamperfect oder kurz BQP. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Doch nicht allein die Dachzelte waren an diesem echten Apriltag Anziehungspunkt im Michel. Es lockte auch die Tenne, wo sich eine Kultgruppe aus Furtwangen auf der eher kleinen Bühne breit machte: Bluesquamperfect oder kurz BQP machte zum wiederholten Mal Station im Michel und sorgte für ein volles Haus. Mit ihrem breiten Repertoire an bekannten Hits und tollen Eigenkompositionen sind sie weit über die Region bekannt. Leider konnte man im Michel nur sechs der sieben Musiker erleben – Hans Bausch, der ansonsten vom Saxofon bis zur Tin Whistle alles spielt, ist unfallbedingt derzeit außen vor. Doch auch als Sextett ist die Band um Rolf „Royce“ Langenbach und „Candy Andy“ Andrea Klausmann immer einen Besuch wert, wie auch die zahlreichen Besucher feststellten.