Auch der Einsatz eines Polizeihubschraubers hat bei der Verfolgung der Täter nichts gebracht. Foto: dpa/Symbolbild

Wenn aus Routinekontrollen wilde Verfolgungsjagden werden: Innerhalb von nur zwei Stunden sind der Polizei in der Region Stuttgart gleich zwei unbekannte Autofahrer entwischt. Selbst Hubschrauber und Schüsse auf die Reifen konnten die Flüchtigen nicht stoppen.

Wenn aus Routinekontrollen wilde Verfolgungsjagden werden: Innerhalb von nur zwei Stunden sind der Polizei in der Region Stuttgart gleich zwei unbekannte Autofahrer entwischt. Selbst Hubschrauber und Schüsse auf die Reifen konnten die Flüchtigen nicht stoppen.

Bietigheim-Bissingen/Ostfildern - Mit einem Großaufgebot an Streifenwagen und mit Hubschraubern hat sich die Polizei am Samstag gleich zwei Verfolgungsjagden geliefert - und beide Male den Kürzeren gezogen. Die Täter ignorierten rote Ampeln und gefährdeten andere Autofahrer und Fußgänger. In einem Fall griffen die Polizisten sogar zu ihren Waffen und schossen auf das flüchtende Fahrzeug. Die Bilanz: Zwei Polizisten wurden verletzt und zahlreiche Autos demoliert. Doch von den Tätern fehlte jede Spur.

In Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) war die Polizei am frühen Samstagmorgen mit 14 Streifenwagen und einem Hubschrauber hinter einem Fahrer hergejagt. Die Beamten waren bei einer Routinefahrt auf das Fahrzeug des etwa 25 bis 30 Jahre alten Mannes aufmerksam geworden. Als der Fahrer die Polizei erkannte, habe er Gas gegeben und sei davongerast, teilten die Ermittler mit. Auf der Flucht warfen die Insassen ein Tütchen Marihuana, Amphetamintabletten und ein noch nicht identifiziertes Pulver aus dem Auto.

Obwohl die Beamten längst Verstärkung herbeigerufen hatten, ignorierte der Unbekannte alle Anweisungen der Polizei. Er prallte mit einem anderen Fahrzeug zusammen und fuhr über rote Ampeln. Wenig später mussten Fußgänger zur Seite springen, um nicht von seinem Auto erfasst zu werden.

Schließlich prallte er in ein entgegenkommendes Polizeiauto. Dabei wurden zwei Beamte leicht verletzt, doch der Unbekannte fuhr weiter. Als vier Streifenwagen versuchten, ihn einzukeilen, habe er sich den Weg regelrecht freigerammt, teilte die Polizei mit. Auch als die Beamten auf die Reifen des Wagens schossen, konnte das den Unbekannten nicht stoppen. Er fuhr mit seinem schwarzen VW Golf über einen Feldweg davon und kollidierte dabei mit einem weiteren Polizeiwagen.

Kurz darauf verloren ihn die Beamten aus den Augen. Das Auto fanden sie zwar wenig später in einem Ortsteil von Markgröningen - doch von dem Fahrer und seinen Begleitern fehlte jede Spur. Die Kennzeichen an dem Auto waren gestohlen.

Auch in Ostfildern (Kreis Esslingen) war die Polizei bei einer Verfolgungsjagd zu langsam. Nur zwei Stunden nach dem Einsatz in Bietigheim-Bissingen flüchtete ein Autofahrer auch dort vor einer Routinekontrolle. Er raste nach Angaben der Beamten in Richtung Stuttgart davon, missachtete mehrere rote Ampeln und gefährdete andere Verkehrsteilnehmer. Mit einem Hubschrauber und mehreren Streifenwagen versuchte die Beamten, den Flüchtigen zu stoppen - doch wiederum ohne Erfolg. Die Ermittler hoffen nun in beiden Fällen auf Hinweise aus der Bevölkerung.