Oberbürgermeister Roland Tralmer will Albstadt in Sachen Klimaschutz zügig voranbringen. Foto: Studio Lengerer

Die Politik diskutiert darüber, alls Kommunen zu einer Wärmeplanung zu verpflichten. Die Stadt Albstadt ist schon einen Schritt weiter: Im Dezember 2021 hat sie damit begonnen, im November 2022 den Zwischenstand präsentiert – nun befragt sie Bürger.

Die Kommunale Wärmeplanung (KWP) der Stadt Albstadt wird dem Gemeinderat, nach der Beteiligung der Öffentlichkeit im Herbst und Winter, zum Beschluss vorgelegt werden können, ist von der Stadtverwaltung zu erfahren.

Fünf Schritte waren dafür nötig: eine Bestandsanalyse, eine Potenzialanalyse für Erneuerbare Energien und Abwärme, die Entwicklung eines klimaneutralen Zielszenarios, eine kommunale Wärmewende-Strategie und schließlich das Aufstellen des Maßnahmenkatalogs samt Bericht und Planwerk.

Die Albstadtwerke seien ebenfalls seit geraumer Zeit intensiv damit beschäftigt, Pläne für eine Zukunft mit Wärmenetzen und der zugehörigen Entwicklung auszutüfteln. Zunächst war es vor allem um sogenannte Dekarbonisierung gegangen, wird in den Heizzentralen doch aktuell Erdgas verwendet. Inzwischen reichen die Überlegungen aber viel weiter, zumal die politischen Aktivitäten auf Bundesebene stark auf den Ausbau von Fernwärme abzielen, so die Stadt.

„Stadtverwaltung und Albstadtwerke müssen eng kooperieren“

Um für mehr Klarheit zu sorgen, bereiten die Albstadtwerke seit März 2023 Förderanträge für sogenannte Wärmenetz-Transformationsplanungen für ihre eigenen Wärmenetze in Ebingen und Tailfingen vor, wie es dem Bundesförderprogramm Effiziente Wärmenetze (BEW) entspricht. Die Anträge sollen spätestens im September 2023 eingereicht werden.

„Um das Ziel einer kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Albstadt zu erreichen, bedarf es einer engen Kooperation zwischen der Stadtverwaltung und den Albstadtwerke“, sagt Oberbürgermeister Roland Tralmer. Auf seine Initiative hin wird es daher eine gemeinsame Projektgruppe geben, in der die Stadt Albstadt und die Albstadtwerke eng zusammenarbeiten.

Mit Linnemann und Hollauer in der Steuerungsgruppe

Die Konzeption für die Projektbearbeitung steht bereits. Sie sieht vor, dass Roland Tralmer, Thomas Linnemann als Geschäftsführer der Albstadtwerke und der Erste Bürgermeister Udo Hollauer die Konzeption steuern. Für den operativen Bereich soll eine Kernarbeitsgruppe mit Mitarbeitern der Stadt und der Albstadtwerken gegründet werden. Über den Prozesses werden die Gremien des Gemeindesrates fortlaufend informiert – und entsprechend eingebunden, verspricht Tralmer.

Ziel der kommunalen Wärmeplanung sei eine klimaneutrale Wärmeversorgung für die Stadt, wobei die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort und alle beteiligten Organe bestmöglich berücksichtigt werden sollen. Die fertige Wärmeplanung werde als strategische Grundlage dienen. .

Gesetzliche Grundlage

Große Kreisstädte wie Albstadt und Stadtkreise sind laut Paragraf 27 des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetzes Baden-Württemberg verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung bis Ende 2023 zu erstellen. Vorher galt Paragraf 7d des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg.