Regen, Wolken und Kälte im Mai. Geht es im Juni so weiter? (Symbolfoto) Foto: Sauer

Regen. Kälte. Wolken. Und das schon fast den ganzen Mai. Wo bleibt der langersehnte Sommer? Geht es im Juni mit dem Wetter so weiter?

Oberndorf - Es ist ein kleiner Lichtblick zu erkennen: Die Prognosen für nächste Woche sind positiver. Wolfgang Eich, Wetterexperte aus Villingen, macht Hoffnung: "Die Tendenz zeigt, dass nächste Woche - vor allem ab Sonntag - endlich mal die 20 Grad bei uns geknackt werden." Aber die Freude soll nur ein paar Tage anhalten, denn danach sehe das Wetter schon wieder wechselhaft aus und es gebe keine klare Richtung für das Wetter im Juni. "Es ist einfach verflixt." 

Das typische Schauerwetter kennen wir bereits, allerdings eher aus dem April. Auch der Mai ist bisher viel zu kühl ausgefallen. Schuld an den vielen Schauern sei die kühle Luft, die aus Skandinavien nach Deutschland fließe, so Eich.

Wann kommt denn nun der Sommer? Bis Anfang Juni sei das Wetter noch nicht in trockenen Tüchern. Alles was danach kommt, bietet Raum für Spekulationen und kann noch nicht eindeutig vorhergesagt werden, erklärt der Hobby-Meteorologe. Wünschenswert wäre laut Eich, dass sich das kommende Hoch durchsetze. Es könnte sich mit einem weiteren Hochdruckgebiet, das zurzeit über Russland sei, verbinden. Dann entstehe eine sogenannte "Omega-Lage", also eine stabile Hochdrucklage, die von Europa bis nach Russland für tolles Sommerwetter sorgen würde.

Falsche Prognosen der Wetter-App 

Währenddessen zeigt der Blick auf die Wetter-App: Es bleibt durchwachsen. Und doch lässt sich die Sonne an manchen Tagen blicken, obwohl Regen angezeigt wird. Wettervorhersagen sorgen derzeit für Verwirrung. Doch warum liegen Prognosen in diesem Monat häufig daneben?

Der Wetterexperte hat dafür folgende Erklärung: Vorhersagen zu treffen sei schwierig, weil sich aktuell über Deutschland ein meridionales Strömungsmuster erstreckt. Damit ist eine Luftströmung gemeint, die parallel zu den Längenkreisen - also in diesem Fall Nord-Süd - verläuft. Die kalte Luft komme von Norden nach Deutschland und habe sich mittlerweile so richtig eingefahren, erklärt Eich. Er habe aber in den vergangenen Tagen öfter Ansätze eines Hochdruckgebiets beobachtet. Es kam jedoch anders: Die Nord-Süd-Strömung blieb und es wurde nicht wärmer. "Das Ganze ist schwer zu prognostizieren und so wie es ist, ist es sehr hartnäckig."

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