Auch 2021 blieben die Weihnachtsbäume in der Region von Schnee unberührt. Foto: ©Serenkonata-stock.adobe.com

Zum kalendarischen Winteranfang war es am kältesten, zum Jahresende am wärmsten und dazwischen gab es wiedermal laue und somit grüne Weihnachten. Karl-Heinz Jetter legt die Wetterdaten für den Dezember 2021 vor.

Balingen-Heselwangen - Insgesamt fiel der Dezember 2021 laut den Daten der Heselwanger Wetterstation zu warm und mit einem kleinen Mangel an Feuchte und Sonne aus. Zur Einordnung: Durchschnittlich war es in den vergangenen 30 Jahren 1,8 Grad warm, an Niederschlag fielen 58,7 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne schien 67,3 Stunden lang. Der Dezember 2021 wies dagegen eine Durchschnittstemperatur von 3,1 Grad, 55,9 Liter Niederschlag und 65,2 Sonnenscheinstunden aus.

Mit dem Dezember beginnt der meteorologische Winter. Dem wurde der Dezember 2021 am Monatsanfang aber nicht gerecht. Tag- und Nachttemperaturen blieben noch im Plusbereich und es regnete täglich bis 9. Dezember ein wenig. In den Regen mischte sich ab dem 2. Dezember auch erster Schnee. Zu einer dünnen und nicht über einen Zentimeter hinaus gehenden Schneedecke kam es aber nur zeitweilig. An der Heselwanger Station auf 573 Meter Höhe lag nur an drei Dezembertagen Schnee.

Sonne lässt sich in der zweiten Monatshälfte zunächst selten blicken

In der zweiten Dekade hörte der Regen auf. Nachts gingen die Temperaturen auf durchschnittlich minus 1 Grad zurück, um tagsüber auf durchschnittlich 4,7 Grad anzusteigen.

Die Sonne ließ sich auch nur selten blicken – nur durchschnitlich 1,8 Stunden am Tag. Meist bedeckte bei dem Hochdruckwetter eine dichte Hochnebeldecke den Himmel.

Nach der Monatsmitte wurde es von Tag zu Tag kälter, zum astromischen Winteranfang am 21. Dezember sank das Thermometer auf bis minus 7,4 Grad und tags darauf gar auf minus 8,7 Grad. Zur Erinnerung: Im Jahr 2020 war es am 22. Dezember an der Station in Balingen-Heselwangen plus 12,8 Grad Celsius warm.

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Dann stand Weihnachten vor der Tür. Dieses Jahr ohne Weihnachtstauwetter – es gab nichts zu tauen. Von Süden her strömte warme Luft durch Baden-Württemberg und traf über der Mitte von Deutschland auf die von Skandinavien hereinströmende äußerst kalte Luft, mit dem Ergebnis, dass Nordeutschland in Teilen eine "weiße Weihnacht" bekam.

In Heselwangen zeigte das Thermometer am 23. Dezember um 1 Uhr in der Frühe noch minus 8 Grad an – zwölf Stunden später um 13 Uhr plus 8 Grad – ein Temperaturanstieg von 16 Grad innerhalb weniger Stunden. Weihnachten war also mal wieder "grün".

Am Monatsletzten wird die höchste Temperatur gemessen

Nach den strengen Vorgaben des Deutschen Wetterdiensts ist eine "weiße Weihnacht" dann, wenn am Heiligenabend und am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag mindestens ein Zentimeter Schnee liegen. Legt man diesen Maßstab zugrunde, so muss man bei uns bis ins Jahr 2003 zurückblicken, um damals mit jeweils drei Zentimetern Schnee von einer "weißen Weihnacht" sprechen zu können. Ist man weniger streng und genügen auch zwei Tage mit Schnee, so war auch Weihnachten 2020 "weiß".

2021 waren die Weihnachtsfeiertage rund um Balingen nicht nur "grün", sondern auch trüb, verregnet, und die Sonne ließ sich an all den drei Tagen nur für eine kanppe halbe Stunden blicken. Auch nach den Weihnachtsfeiertagen blieben die Tag- und Nachttemperaturen durchweg im Plusbereich und es regnete vermehrt.

Am Monatsletzten dann der Temperaturhöchstwert vom ganzen Monat: Bei fast sieben Stunden ununterbrochenem Sonnenschein kletterte die Temperatur bis auf 16 Grad an – ein Höchstwert an Silvester seit Bestehen der Station (seit 1979) und auch mit noch deutlichen Abstand zum zweithöchsten Wert an einem 31. Dezember mit plus 12,5 Grad im Jahr 2017. Übrigens: Der kälteste Silvestertag war 1996 mit minus 13,3 Grad. Das Jahr 2021 endete mit einem sternenklaren Himmel und plus 6,8 Grad um Mitternacht.