Die Polizei ist auf der Suche nach einem mutmaßlichen Tierschänder, der ein Pferd in Wellendingen getötet und verstümmelt hat. (Symbolbild) Foto: dpa

Beamte ermitteln in alle Richtungen. Wallach bestialisch zugerichtet. Weitere Tiere unverletzt. Hatte Täter sexuelles Motiv?

Kreis Rottweil - Von dem mutmaßlichen Pferdeschänder, der in Wellendingen ein Pferd getötet und im Genitalbereich verstümmelt hat, gibt es noch keine Spur. Das berichtet die Polizei. Bisher habe man noch keine Erkenntnisse, wer dem Wallach unter anderem das Geschlechtsteil abschnitt.

Es ist der erste Fall in einem weiteren Umkreis und es werde ein alle Richtungen ermittelt. Bisher hätten sich noch keine Zeugen zu den Vorgängen aus der Nacht gemeldet, sagte eine Sprecherin. Auf der Koppel standen zwei weitere Pferde. Ihnen sei jedoch nichts passiert. Offensichtlich hat das relativ warme Wetter die Pferde veranlasst, die Nacht auf der Koppel zu verbringen.

Befragt wurden gestern Mitarbeiter zweier Industriebetriebe, die in unmittelbarer Nähe zum Tatort, Im Industriegebiet vor Holz in Wellendingen, liegen. Mögliche Beobachtungen könnten durch das Wetter indes erschwert worden sein. Es herrschte Nebel.

Den Ermittlungen zufolge muss der Täter den Wallach zunächst mit einem Gurt oder eine Schlinge stranguliert haben. Das Tier muss in Panik und Todesangst durch den Elektrozaun der Koppel geflüchtet sein und war auf einem Feldweg verendet. Anschließend entstellte der Täter das Pferd. Am Dienstagmorgen entdeckte eine Spaziergängerin den toten Tierkadaver. "Ein schlimmer Anblick", berichtet die Polizeisprecherin.

Immer wieder werden Pferde aus sexuellen Motiven verletzt und verstümmelt. Im Februar dieses Jahres wurde eine Stute im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald gefesselt und zu Fall gebracht. Das verletzte sich leicht. Eine Untersuchung zeigte, dass das Tier wohl sexuell missbraucht worden war. Damals kam die Frage auf, ob ein Zusammenhang mit einer Serie von Pferdeschändungen von 2012 im Raum Freiburg bestehe. Damals waren mehr als ein Dutzend Tiere unter anderem im Genitalbereich verletzt worden. Später wurden die Ermittlungen eingestellt, der oder die Täter konnten nie gefasst werden. Auch in Singen (Kreis Konstanz) verletzte ein Unbekannter mehrere Pferde. u Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 07433/26 40 entgegen.