Der erste Stohbärentag wurde zum Erfolg. Foto: Thomas Riedlinger

Zaungäste verfolgen Binden der Figuren. Strohbären aus sieben Gemeinden vertreten.

Einen unerwartet großen Erfolg landete die Narrenzunft am Samstag mit der Durchführung ihres ersten Strohbärentages.

Wellendingen - Die Wellendinger Narren und weitere sechs Gastzünfte zelebrierten sehr erfolgreich das frische Binden verschiedener Strohbärentypen und hunderte Zuschauer ließen sich die Entstehung der Figuren sowie den gemeinsamen Umzug und die anschließende Präsentation auf dem Rathausplatz nicht entgehen.

Schon am späten Vormittag führte ein fachkundiger Vortrag von "Strohbär-Guru" Werner Baiker in das Thema ein. Erstmals wurde als Veranstaltungsort die Mediathek im zweiten Stock des Bürgerhauses genutzt, die durch das unerwartet große Interesse aus allen Nähten platzte. Im Raum selbst und auf der Empore war kein freier Platz mehr zu ergattern.

Die Zuhörer wurden mit einem eindrucksvollen Bericht über verschiedenste "Strohgestalten" belohnt. Ein besonderer gesanglicher Leckerbissen war der Auftritt zweier weiblicher Maschkerer, die von den Vorbereitungen des Events in musikalischer Form berichteten.

Genaue Erläuterungen

In verschiedenen Scheunen wurden dann die jeweiligen Strohbären gebunden. Die Narrenzünfte Empfingen, Böttingen und Binsdorf bauten optisch und aus technischer Sicht ganz unterschiedliche Figuren auf.

Zudem waren die Habermuaszunft Bubsheim, die Butzenzunft Kiebingen sowie die Poppele-Zunft Singen mit Strohbären und ihrem Fanfarenzug angereist.

Unerwartet groß war die Zahl der Interessierten, die sich bei Bindern und Hästrägern ganz genau und aus erster Hand informierten. Ganz genau schaute auch ein Fernsehteam dem Werken auf die Finger. Zudem wurden den ganzen Tag im Auftrag des Narrenschopfes Bad Dürrheim Bilder mit einer speziellen 360-Grad-Kamera gemacht.

Parallel zum Binden der Strohbären war der Klempfer-Tag in das Event integriert, bei dem der Nachwuchs sein Können präsentieren konnte.

Nicht erst beim gemeinsamen Umzug bis zum Rathausplatz spielte der Musikverein den Marsch, er hatte auch das Binden des Wellendinger Bären immer wieder musikalisch aufgelockert.

Miniatur-Strohbär als Geschenk

Ein gemeinsamer Umzug bis zum Rathaus rundete das Programm ab, wo schon eine große Menschenmenge auf die Präsentation der einzelnen Zünfte wartete. Wellendingens Zunftmeister Robert Baier hatte die Moderation übernommen.

Dabei wurden alle teilnehmenden Zünfte mit einem passenden Gastgeschenk, einem Miniatur-Strohbär geehrt. Den erhielten auch Hartmut Ratz und Guido Hermann, nach deren Idee eine neue Facette der Wellendinger Fasnet Wirklichkeit geworden war.

Viele Stunden lang ging es im bewirteten Torkelkeller, im Bürgerhaus und in Besenwirtschaften oder Gasthäusern rund um den Rathausplatz hoch her, im Torkelkeller war längere Zeit praktisch kein Durchkommen mehr.

Dieser erfolgreiche erste Strohbärentag, bei dem nicht Kommerz, sondern Brauchtum an allererster Stelle standen, ließ bei vielen Besuchern den Wunsch nach einer Fortführung im nächsten Jahr aufkommen.