Die Spitze der Gestalterbank (von links): Vorstand Ralf Schmitt, Vorstand Clemens Fritz, Vorstand Daniel Hirt, Co-Vorstandsvorsitzender Markus Dauber, Vorstand Andreas Herz und Co-Vorstandsvorsitzender Joachim Straub. Foto: Volksbank

Die Volksbank – Die Gestalterbank blickt auf das erste komplette Jahr der Geschäftstätigkeit zurück. 960 Mitarbeiter erwirtschaften 10,76 Milliarden Euro. Das betreute Kreditvolumen liegt bei 8,08 Milliarden Euro. Und die Verhandlungen zur nächsten Fusion laufen, die Volksbank Rhein-Wehra soll das Gebiet am Hochrhein erweitern.

Villingen-Schwenningen - Die Gestalterbank entstand im Jahr 2020. Nach damaliger Pressemitteilung stimmten die Vertreter der beiden Banken mit hoher Quote zu. In der Ortenau waren 94,4 Prozent für die Fusion, bei der damaligen Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau 96,3 Prozent. Man nannte dies eine "wichtige Weichenstellung für die Zukunft". 2021 war somit das erste komplette Kalender- und Geschäftsjahr nach der Fusion. Für 2022 zeigt man sich optimistisch noch weiter zu wachsen – die geplante Fusion ausgeklammert. Vorstandsmitglied Markus Dauber begründete dies unter anderem mit dem Wohnungsmarkt. "Wir sind die Baufinanzierer des Mittelstands", erklärte er. Dazu zählen vor allem die Bauträgerprojekte, sprich die großen Mehrfamilienhäuser. Nach wie vor wird auch der private Wohnhausbau finanziert, dieser steht mit 2,9 Milliarden Euro in den Büchern, ein Plus von 8,7 Prozent. Es wurde jedoch deutlich: Es wird nicht jede Finanzierung übernommen. Zum einen will man die Bank vor Ausfällen schützen, zum anderen die Bauherren.

Unternehmensgründer als Wachstumsfaktor

Weiterer Wachstumsfaktor ist nach Angaben von Dauber der Mittelstand, und wichtig seien zudem junge Unternehmen, die mit Innovationen starten. Man begleite Unternehmen in jeder "Lebensphase" ihrer Geschäftstätigkeit. Bezüglich Gründungen arbeite man beispielsweise mit der Initiative Start Up Baden-Württemberg zusammen oder auch mit dem High-Tech-Fond, der von Alexander von Frankenberg gemanagt wird.

Der Handel hat sich nach Angaben der Bank deutlich erholt, man verzeichnet ein Plus von 4,1 Prozent auf 14 Milliarden Euro.

Die Anleger würden neue Formen suchen, ihr Geld zu investieren. 460 Millionen Euro flossen 2021 in Aktiengeschäfte (Plus 18,3 Prozent), ein großer Teil wurde dabei über Fonds (Plus 20,25 Prozent) abgewickelt. Insgesamt beobachtete man den Trend zu nachhaltigen Anlageprodukten, welche man auch anbietet. Insgesamt stieg die Vermögensverwaltung von 8,6 Millionen Euro um 227,2 Prozent auf 37,6 Millionen Euro.

957,17 Millionen Euro Eigenmittel

In der Refinanzierung bedient man sich der Kapitalmärkte, und der Genossenschaftliche Verbund arbeite hier zu, dessen Aufgabe dies auch ist. Das Eigenmittel der Gestalterbank stieg um 11,13 Prozent auf 957,17 Millionen Euro zum Stichtag 31. Dezember 2021.

Die Genossenschaftsbank konnte 5727 neue Mitglieder verzeichnen, somit erhöht sich die Zahl auf 116 793, auf diese sollen – wenn es die Vertreterversammlung beschließt – 5,18 Millionen Euro Dividende ausbezahlt werden.

Für 2022 wollen sechs Vorstandsmitglieder keinen Ausblick geben. "Es wäre vermessen", äußerte sich Dauber und schaue voller Sorge auf die Ereignisse. "Die Bank ist exzellent aufgestellt, wir sind aber Teil der Rahmenbedingungen."

Weitere Fusionsverhandlung

Aktuell steht man in Verhandlungen für die nächste Fusion mit der Volksbank Rhein-Wehra, sie hat ihren Sitz in Bad Säckingen. Man sei Mitten in der Sondierung, es laufe planmäßig, so Dauber. Allzu viel wollte er demnach zu der geplanten Fusion nicht verlauten lassen, man hoffe jedoch, Ende April die Verhandlungen abgeschlossen zu haben. Hintergrund für solche Fusionen seien unter anderem auch bürokratische Abläufe. Es sei für die einzelnen Häuser immer schwieriger, die Leute zu bekommen und die Abläufe wirtschaftlich dazustehen. Ob es nun das Ende der Fusionsentwicklungen sei, das wollte er nicht bejahen, aber auch nicht verneinen. "Die Türen stehen offen für Partner, die ein ähnliches Zielbild haben."

Die Gestalterbank

Mitarbeiter: 960 (davon 539 Frauen und 421 Männer)

54 Auszubildende.

Standorte: 33 Filialen, 113 Geldautomaten, 36 SB-Standorte, 30 Kontoauszugsdrucker, 55 SB-Terminals; die Standorte sollen nicht ausgedünnt werden.

Bilanzgewinn: 15,7 Millionen Euro (2020: 15,7 Millionen Euro).