Das Anbaugebiet entscheidet, ob sich ein Schaumwein Champagner nennen darf. Foto: www.pixabay.de

Fast jeder kennt ihn: den prickelnden Champagner. Über das Luxusgetränk schlechthin gibt es einiges zu erfahren.

Es waren die Mönche, welche die Rebstöcke bis ins Mittelalter pflegten, um daraus heiligen Wein für die Messe herzustellen. Bis um 1650 wollte man nur stille Weine erzeugen und Bläschen galten als Makel. Jedoch fanden die Engländer Gefallen an dem prickelnden Ausschuss und das Abfüllen dieser unfertigen Weine kam in Mode. Bis zum 19. Jahrhundert blieb der Champagner trüb, weil die abgestorbenen Hefereste nicht aus dem Gärungsprozess entfernt werden konnten. Eine junge Frau entwickelte ein Verfahren, mit dem sich die Heferückstände aus der Flasche entfernen ließen. Diese Methode wird bis heute angewendet. Die Frau war so erfolgreich, dass ihr Name „Veuve Clicquot“ heute noch für einen ausgezeichneten Champagner steht. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Champagner zu einem weltweit verbreiteten Luxusgetränk.

Die Trauben, aus denen der Schaumwein hergestellt wird, werden nach streng festgelegten Regeln in dem Weinbaugebiet Champagne in Frankreich gelesen. Es werden hierfür nahezu ausschließlich drei Rebsorten verwendet: Die roten Rebsorten Pinot Noir und Pinot Meunier, sowie die weiße Rebsorte Chardonnay. Es wird zunächst aus dem Most durch alkoholische Gärung der Grundwein hergestellt. Die ursprünglichen Weine sind für sich betrachtet karg, spröde und ziemlich sauer. In den nördlichsten Weinbaugebieten Frankreichs sind die Temperaturen recht kühl und auch nach langer Reifezeit enthalten die Trauben viel Säure und relativ wenig Alkohol. Jedoch gehen die Wurzeln der Rebstöcke sehr tief unter die Erde, und holen sich so enorm viele Mineralien in die Trauben. Der Champagner entsteht erst durch eine zweite Gärung, die in einer Flasche aufgefangen wird. Der Alkoholgehalt steigt dann um rund 1,2 Volumenprozent gegenüber dem Grundwein. Übrigens darf nicht jeder Schaumwein Champagner genannt werden. Ein Champagner darf sich nur so nennen, wenn er aus dem Anbaugebiet der Champagne in Nordfrankreich stammt. Das macht auch den hohen Preis aus, denn das Gebiet ist geographisch begrenzt. Schaumwein, der nicht nach den Champagner-typischen Regeln angebaut und hergestellt wurde, ist laut deutschem Lebensmittelreicht einfach nur Sekt. Wurde das Getränk in einer Flasche gegärt, darf es sich Winzersekt nennen, in Frankreich und Luxemburg Crémant, in Spanien Cava und in Italien Spumante Metodo Classico.

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