Der Weihnachtmarkt in Nagold war wieder ein beliebter Treff. Foto: Thomas Fritsch

Drei Tage lang stand die Nagolder Innenstadt unter dem bewährten Motto „Man trifft sich“ ganz im Zeichen des Weihnachtsmarktes. Ein Punkt allerdings sorgt für Kritik.

Die 85 Weihnachtsmarktstände in der weihnachtlich illuminierten Innenstadt sorgten in der Markt-, Turm- und Hirschstraße für das passende Flair. Zudem stimmte auf der „Nagolder Runde“ die Mischung aus Handwerkskunst mit weihnachtlichen Dekorationen oder Geschenkideen sowie den vielfältigen kulinarischen Angeboten.

Sehen lassen konnte sich auch das Rahmenprogramm, denn überall auf dem Weihnachtsmarkt gab es musikalische Vorführungen und weihnachtliche Klänge.

Einen echten Wermutstropfen bildete allerdings das Wetter, denn wie so oft fehlten am zweiten Adventswochenende wieder mal die Kälte und die Schneeflocken. Doch zahlreiche Besucher ließen sich auch vom trüben Schmuddelwetter mit gelegentlichen Regenschauern nicht abschrecken. „Es hat alles gepasst, außer dem Wetter“, zeigte sich OB Jürgen Großmann angenehm überrascht, wie „die Menschen trotz des widrigen Wetters nach Nagold strömen“.

Bilderbuchstart mit der Lichternacht

Nachdem man mit der Lichternacht bereits einen Bilderbuchstart in die vorweihnachtliche Zeit hingelegt hatte, zeigte er sich außerdem überzeugt, dass der stationäre Einzelhandel ebenfalls vom Weihnachtsmarkt profitiere. Daneben habe sich die Eisbahn mit ihrem Winterdorf zu einem absoluten Besuchermagneten entwickelt. Besonders freute sich Jürgen Großmann über die sechsköpfige Besuchergruppe aus der französischen Partnerstadt Longwy mit Bürgermeister Jean-Marc Fournel an der Spitze, die an prominenter Stelle beim Rathaus mit ihrem Stand präsent war.

Für Diskussionen an den Bewirtungsständen sorgte wie schon in den Vorjahren der Umstand, dass der Nagolder Weihnachtsmarkt freitags und samstags offiziell um 21 Uhr schließt – und nach einer „Kulanzstunde“ um 22 Uhr definitiv Schluss ist. So haderte man auch am gemeinsamen Stand von Naturfreunden und VfL-Handballern damit, dass man die nach eigenem Rezept angesetzte Feuerzangenbowle nicht länger ausschenken durfte. „Die Leute wollen einfach noch dableiben und der Weihnachtsmarkt ist nur einmal im Jahr“, erklärte Roland Haselwander. Und auch Daniel Steinrode betonte: „Die Standöffnungszeiten könnten am Freitag und Samstag problemlos bis 23 Uhr gehen“.

Handwerker haben alle Hände voll zu tun

Etwas differenzierter sah man es bei der Fachgruppe der Handwerker, die am Jesenice-Platz alle Hände voll zu tun hatten – und erneut ihren traditionellen Handwerker-Fleischkäse im Angebot hatte. Wie Fachgruppen-Chef Patrick Guhse feststellte, wäre man zwar einerseits auch für eine längere Öffnungszeit. Doch hat er ebenfalls Verständnis dafür, dass man Rücksicht auf die Anwohner nehme.

Es gibt es viele gute Gründe für die Verlängerung

OB Jürgen Großmann zeigte sich am Rande des Weihnachtsmarktes „absolut offen“ für eine Verlängerung der Öffnungszeiten. Nachdem es auf größeren Weihnachtsmärkten ebenfalls entsprechende Tendenzen gebe, müsse man auch in Nagold intensiv darüber nachdenken, die Öffnungszeit zumindest an einem Abend zu verlängern. Dafür gebe es viele gute Gründe, machte der OB deutlich, dass dieses Thema in einer Nachlese zum diesjährigen Weihnachtsmarkt beleuchtet werden soll.

Allerdings müsste eine Verlängerung auch von den Marktbeschickern dargestellt werden können.