Der neu angelegte Waldsee als Anziehungspunkt: Angelika Elsener (vorn kniend) und Ortsvorsteher Sven Feuchter (stehend links) mit Kinderhaus-Kindern und abholenden Eltern. Foto: Gegenheimer

Ehrenamtliche Arbeit und finanzielle Unterstützung: Das Bürgerprojekt Waldsee in Rotensol kann sich sehen lassen.

Reges Leben herrscht seit einigen Wochen im und um den Waldsee in Rotensol. Die Amphibien haben den gereinigten und neu angelegten Teich unweit des Kinderhauses „Wurzelzwerge“ gut angenommen.

Kröten und Frösche

Jede Menge Grasfrösche seien dagewesen, berichtet Ortsvorsteher Sven Feuchter. Angelika Elsener, die ihr Fachwissen von Beginn an in das Renaturierungsprojekt eingebracht hat, erzählt außerdem von den im „Doppel-Huckepack“ überwiegend aus dem nahen Wald gekommenen Erdkröten. Sie zeigt, wie sich beider Laich unterscheidet – die langen Schnüre sind jener der Kröten, die wolkenartig im Wasser schwimmenden, gallertartigen Ballen der von den Fröschen. Erste Kaulquappen sind inzwischen zu sehen.

Engagiertes Team

Elsener, die mit Kolleginnen und Kollegen vom Renaturierungsteam regelmäßig den Zustand des kleinen Sees kontrolliert, ist sehr zufrieden: „Durch den vielen Regen ist er auf natürlich Art vollgelaufen und jetzt gut mit Sauerstoff angereichert.“ Für die Frosch- und Krötenwanderungen wurde der Weg am Waldrand auf kurzer Strecke gesperrt.

Die Zeit für die große Ausräumaktion vergangenen Herbst sei zeitlich richtig gewesen, sieht sich die Natur-und Landschaftspflegerin bestätigt. Jetzt habe die aktive Zeit der Tiere begonnen. Auch die Seerose sei bereits wieder am Wachsen. Insgesamt verzögere allerdings das kalte Wetter die Entwicklung.

Weitere Pläne

An den Bäumen um den Waldsee, erklärt Ortsvorsteher Feuchter, wolle der Ortschaftsrat demnächst noch einige Äste zurückschneiden. Und Feucht- und Wasserpflanzen, die im besten Fall einen natürlichen Pflanzengürtel entlang eines Uferbereiches bilden sollen, werden auch noch kommen.

„Zum Glück haben wir hierfür die Kullenbeck-Stiftung“, so Feuchter. Und dazu das große ehrenamtliche Engagement von Elsener und weiteren Personen, die auch bereit sind, regelmäßige Pflege über den Jahresverlauf zu übernehmen. „Wasserqualität und Wasserstand wollen wir regelmäßig überprüfen“, erklärt Elsener, „damit ein Zustand wie vor der großen Ausräumaktion vergangenen Herbst gar nicht mehr eintritt.“

Einen Teich-Knigge als Info für alle Spaziergänger möchte die Gruppe demnächst aufstellen, damit sich der mit viel Arbeit gereinigte und neu angelegte Weiher auch weiterhin gut entwickeln kann. Hingucker ist der Waldsee geworden, seit das natürliche Gleichgewicht wieder stimmt.

Win-win-Situation

Eine echte Win-win-Situation entsteht durch die Kooperationsbereitschaft des neuen Kinderhauses: Leiterin Nina Waid geht gern auf Elseners Angebot ein, den „Wurzelzwergen“ den Teich zu erklären. Wichtiger Schritt zur Einschätzung – man kann da reinfallen! –, aber auch für Verständnis und Rücksichtnahme der darin befindlichen Fauna und Flora gegenüber.

Vier Tonnen Schlamm

Das Rotensoler Bürgerprojekt ist auf einem guten Weg dank ehrenamtlicher Arbeit und finanzieller Unterstützung von Ortschaftsrat und Kullenbeck-Stiftung.

Um die vier Tonnen Schlamm wurden im Herbst herausgeholt, das Wasser herausgepumpt, Pflanzen ausgedünnt, Goldfische herausgefangen. In verschiedenen Stufen wurde das Teichbett frisch angelegt. Über den Winter hatte der Waldsee dann bereits wieder Ruhe zu regenerieren.