Eine Zigarette, ein heißer Auspuff oder ein Lagerfeuer können genügen. Es herrscht Waldbrandgefahr im Kreis Freudenstadt. (Symbolfoto) Foto: Rudsaphon - stock.adobe.com

Hitze und anhaltende Trockenheit setzen unseren Wäldern zu. Schon ein geringer Funkenflug reicht aus, um eine gewaltige Feuersbrunst auszulösen. Der Landkreis Freudenstadt hat daher explizit Waldbrandgefahr ausgerufen. Das richtige Verhalten ist daher wichtig.

Was braucht es für ein Feuer? Im Allgemeinen benötigt es ausreichend Material, Sauerstoff und die richtige Entzündungstemperatur. Kommen diese Aspekte des sogenannten Verbrennungsdreiecks zusammen, dann haben wir Feuer – die möglicherweise erste Entdeckung des Menschen. Feuer übt auf uns eine seltsame Faszination aus, vielleicht gerade weil es so gefährlich ist.

Von schweren Bränden blieb man hier bisher weitgehend verschont

Diese Gefahr, die das Feuer für uns birgt, ist es, was Gemeinden und Forstämtern derzeit Sorge bereiten. Die anhaltende Trockenheit sorgt dafür, dass der Schwarzwald sich in eine tickende Zeitbombe verwandelt. Genügend Brennmaterial ist hier vorhanden, ebenso wie viel gute, sauerstoffreiche Luft. Alles was jetzt noch fehlt ist ein Zünder.

Es herrscht Waldbrandgefahr im Kreis Freudenstadt. In einer Pressemitteilung vom 15. Juni warnte der Landkreis seine Gemeinden und Bürger daher explizit vor dieser Gefahr. Auch Horbs Feuerwehrkommandant sieht diese Realitäten. „Von Waldbränden, wie sie vor allem in Brandenburg aufgrund trockener Sandböden und hohem Kiefernbestand auftreten, wurden wir in unserer Region bislang weitestgehend verschont“, meint Marco Schlagregen, „es ist jedoch nie auszuschließen, dass es in bestimmten Lagen durch ungünstige Bedingungen auch zu einem Waldbrand kommen kann.“

Auch wenn einige Niederschläge in den vergangenen Tagen die Lage ortsweise etwas entschärft hat, ist die Gefahr noch nicht gebannt.

Öffentliche Grillstellen bleiben, vorerst mal noch geöffnet

Auf einen etwaigen Brand ist die Feuerwehr in Horb allerdings vorbereitet. „Die Feuerwehr Horb hat in den letzten Jahren viele ältere Fahrzeuge mit wenig oder gar keinem Löschwassertank gegen moderne, wasserführende Fahrzeuge ausgetauscht“, erklärt Schlagregen. Zudem wird die Ausrüstung der Feuerwehr stets erweitert, etwa mit Löschrucksäcken, um den neuen Gegebenheiten gewachsen zu sein.

Auch Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner zeigt sich hierzu optimistisch. „Die Feuerwehr ist hiergut vorbereitet und geübt.“ Ähnlich sieht es Eutingens neugewählter Bürgermeister Markus Tidemann: . Für zukünftige Waldbrände sehen wir uns gut gerüstet, da unsere Waldflächen grundsätzlich gut zugänglich sind und wir über vier wasserführende Feuerwehrfahrzeuge verfügen. Ich hoffe natürlich, dass es zu keinem Brandereignis kommen wird, bin mir jedoch sicher, dass unsere engagierten Feuerwehrabteilungen ein solches schnell in den Griff bekommen würden.“

Ei ne Sperrung von öffentlichen Grillstellen ist in der Region noch nicht vorgesehen, erklärt Horbs Pressesprecherin Inge Weber. „Das Landratsamt Freudenstadt“, fügt sie hinzu, „hat jedoch mitgeteilt, dass das Forstamt die Situation im Blick behält und bei Bedarf, so wie im letzten Jahr auch, die Feuerstellen im Wald gesperrt werden müssen.“ Im Moment ist dies aber noch nicht der Fall.

Was ist wichtig um den Ernstfall zu vermeiden und wie sollte man sich im Ernstfall verhalten?

„Der Mensch ist in den meisten Fällen Auslöser für Waldbrände, daher möchten wir die Waldbesucherinnen und Waldbesucher an ein paar Spielregeln für ihr Verhalten im Wald erinnern“ so Susanne Kaulfuß, Leiterin des Kreisforstamtes Freudenstadt. Dazu gehört unter anderem, dass offenes Feuer und auch Zigarettenrauchen im Wald absolut Tabu sind. Zudem sollte man keine Fahrzeuge mich heißem Auspuff über trockenem Gras parken.

Feuer machen ist nur noch an fest eingerichteten, genehmigten Feuerstellen auf Grillplätzen erlaubt und die Grillfeuer sollten nur noch klein sein, um Funkenflug zu vermeiden. Vor dem Verlassen einer Feuerstelle muss das Feuer unbedingt vollständig gelöscht werden, daher sollte auch vor einem Ausflug an ausreichend Löschmaterial gedacht werden.

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand kommen, ist es unerlässlich, diesen sofort mit genauer Ortsangabe der Rettungsleitstelle unter der Telefonnummer 112 zu melden. Für die Meldung sind folgende Punkte wichtig: Wo brennt es, mit genauer Ortsangabe, markanten Geländepunkten und dem Brandausmaß, was brennt, Bodenvegetation oder Baumkronen und wer oder was betroffen ist und ob Menschen, Häuser oder andere Einrichtungen in Gefahr sind. Zudem hilft die Angabe einer Rückrufnummer und Aufenthaltsortes. Wenn möglich sollte man zuletzt auf Rettungskräfte warten, damit diese eventuell zum Brandort geleitet werden können.

Ebenso sollte, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, mit Löschversuchen begonnen werden. Hierbei helfen schon einfache Mittel wie beispielsweise Sand oder Erde zum Auswerfen oder grüne Zweige zum Ausstreichen des Feuers. Den Helden zu spielen hilft keinem, daher sollte dringend an die eigene Sicherheit gedacht werden.