Goldhochzeit: Rosa und Jakob Moor fühlen sich seit 1992 in Albstadt zuhause
Albstadt-Ebingen. Jakob und Rosa Moor haben in Ebingen eine neue Heimat gefunden. Das aus Kasachstan stammende Ehepaar hat am Montag seine Goldene Hochzeit gefeiert. "Es ist wie bei vielen anderen Ehepaaren auch, wir hatten miteinander gute und schlechte Zeiten", berichten die beiden, und der Jubelbräutigam fügt hinzu: "Ich würde sie auf jeden Fall wieder heiraten!"
Jakob Moor wurde am 28. Januar 1952 in Heinrichsdorf in Kasachstan geboren, wuchs mit drei Schwestern auf und ging nach der Schule zum Militär, wurde Kraftfahrer – bis 1985 in der Stadt Schewtschenko. Rosa Kiss erblickte am 17. Juni 1949 ebenfalls in Kasachstan das Licht der Welt, hatte ebenfalls drei Schwestern, aber auch noch zwei Brüder. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie bis 1985 in der Landwirtschaft als Melkerin.
Kennengelernt hatten sich die beiden schon in der Schule, in der es Mädchen- und Bubenklassen gab. Gefunkt hat es freilich erst 1969 beim Tanzen in einem großen Gebäude: "Heute würde man sagen, es war eine Disco", lacht Jakob Moor. Er war damals beim Militär und nutzte einen Kurzurlaub zur Hochzeit im Juni 1971 aus.
Bereits einige Wochen vorher wurde ihre erste Tochter geboren. 1985 zog die Familie mit inzwischen vier Kindern in den Nordkaukasus, wo sie bis Februar 1992 lebten, ehe sie über Empfingen und Tailfingen nach Ebingen umzogen – und zunächst einmal einen Sprachkurs nachgeholt haben.
Jakob Moor absolvierte zuerst ein Praktikum bei Fenster-Eppler in Meßstetten und schulte dann zum Industriemechaniker um – ein Beruf, in dem er bis zur Rente bei der Firma Gühring arbeitete. Rosa Moor war für die Familie da und trug als Reinigungskraft und Zeitungsausträgerin zum Familieneinkommen bei – 13 Jahre lang. Die Blumenliebhaberin hat mehrere Reisen nach Spanien und Griechenland unternommen – zusammen mit einer Freundin. "Mir gefällt es hingegen zu Hause Im Weiherwuhr, wo wir seit 2006 wohnen, besser", betont Jakob Moor.
Am wichtigsten ist dem Jubelpaar, das gerne deutschen Schlager hört, allerdings die Familie, zu der inzwischen acht Enkel und drei Urenkel gehören. Die Wochenenden nutzen sie regelmäßig, um sich zum Kaffee und zum Kartenspielen zu treffen.
