Roman Bagschik von der Beratungsfirma SCS Schüllermann Consulting gab einen Überblick über die Umstellung von der kameralistischen zur doppischen Buchführung. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Spezialistenteam wird Verwaltung und Räte in den kommenden Jahren schulen

Vöhrenbach (hjk). Ein wichtiges Thema der Haushaltsführung der kommenden Jahre wird – nicht nur in Vöhrenbach – die Umstellung der kommunalen Haushalte auf das Neue Kommunale Haushaltsrecht (NKHR) von der Kameralistik auf die so genannte Doppik, die in Betrieben schon längst üblich ist.

Hilfe eines Spezialistenteams angefordert

Da diese Umstellung nicht ganz einfach zu bewerkstelligen ist, hat sich die Verwaltung der Hilfe eines Spezialistenteams versichert: Die SCS Schüllermann Consulting hat in dieser Hinsicht sehr viel Erfahrung, sie betreut unter anderem die Landkreise Schwarzwald-Baar und Tuttlingen im Umstellungsprozess sowie viele Kommunen.

Zwar liegt ihr Hauptsitz bei Frankfurt, die Hauptbetreuung werde aber über die Niederlassung Sigmaringen durchgeführt, versicherte deren Wirtschaftswissenschaftler Roman Bagschik bei seinem Auftritt vor dem Gemeinderat. Spätestens bis zum 1. Januar 2020 sollte die Umstellung erfolgt sein.

Begonnen werde schnellstmöglich mit der Kompletterfassung der Vermögenswerte, dazu gebe es einen strammen Zeitplan für die kommenden Jahre, die unter anderem geprägt seien durch intensive Schulungen, auch für die Mitglieder des Gemeinderats. Schließlich sollten diese ebenfalls verstehen, was ihnen der Kämmerer nach der Umstellung vorträgt.

Als absolutes Minimum könne man zwei Jahre der Umstellung voraussetzen, realistisch seien jedoch drei bis vier Jahre, so Bagschik. In der Umstellungsphase sei auch die Abstimmung mit dem Kommunalen Rechenzentrum wichtig. In zwölf intensiven Workshops würden alle Projektbeteiligten auf die Doppik vorbereitet. Am Ende soll für 2020 wie in Unternehmen die "Eröffnungsbilanz" stehen. Wenn es gewünscht werde, könne die SCS Consulting auch danach unterstützend im Boot sein, wenn nötig, gebe es auch personelle Unterstützung gegen Bezahlung.

"Werden eigentlich Strafen kommen, wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen?", wollte Detlef Schuler (CDU)wissen. "Es ist unser erklärtes Ziel, die Umstellung zum Januar 2020 zu schaffen", machte dazu Bürgermeister Robert Strumberger deutlich.

Fragen wegen der Datensicherheit machte hingegen Peter Hummel (FWV) zu schaffen. Hier beruhigte Bagschik: Da es sich um sehr sensible Daten handle, sei durch seine Firma der Datenschutz jederzeit gewährleistet.

Großteil der Kommunikation wohl digital

Andrea Fritsch konnte sich nicht vorstellen, wie das Ganze funktionieren soll. "Sind Sie oft vor Ort?", interessierte sie sich. Der Firmenvertreter beruhigte sie dahingehend, dass der Großteil der Kommunikation wohl digital verlaufen werde. Der Gemeinderat nahm die Initiative zur Kenntnis.