Eine Idylle, ein Kleinod, doch die Fischteiche im Lichtgraben sind bedroht. Foto: Lopez

Der Einsatz des Angelvereins Villingendorf im Lichtgraben ist beachtlich. Doch beim Erhalt der Fischteiche stößt er an Grenzen.

Villingendorf - Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie standen die Ausführungen des Vorstands des Angelvereins Villingendorf an der Hauptversammlung. Klaus Jung berichtete über die Vereinsjahre 2020 und 2021.

Turnusmäßig standen keine Wahlen an, und die Vorstand wurde entlastet. Beide Jahre waren von zahlreichen Arbeitsstunden am Gelände und an den Weihern geprägt, die der Angelverein von der Gemeinde gepachtet hat.

Magerwiese um Vorteiche

So wurden neben den monatlichen Fischverkäufen zum Beispiel Ausforstungsarbeiten am Gelände getätigt sowie die Straße am Fischerheim saniert. Ein Anglersteg wertet mittlerweile den Teich am Radweg auf, der die vergangenen zwei Jahre aufgrund von Corona vermehrt genutzt wird.

An beiden Jahren wurde das Kinderferienprogramm unter Corona-Auflagen angeboten. Für die Arbeitseinsätze wurde ein Rasentraktor angeschafft, der die notwendige Arbeit um die Weiher enorm erleichtert.

Sauerstoffmessgerät und Laborkoffer

Weitere Investitionen waren ein Sauerstoffmessgerät sowie ein Laborkoffer. Das Interesse des Vereins am Erhalt und der Stärkung der natürlichen Vielfalt am Lichtgraben ist groß: Durch die Kooperation mit dem Landschaftserhaltungsverband Baden-Württemberg entsteht rund um die Vorteiche zunächst eine Magerwiese, die sich durch die Pflege der Angler zu einer Feuchtwiese entwickeln soll.

Freude über Wiese

Die bisherigen Maßnahmen zeigen bereits Wirkung: Die Wiese beherbergt bereits eine große Anzahl von Tier- und Pflanzenarten, die zum Teil gefährdet sind. Der Erhalt dieser Wiesenlebensräume bildet damit einen wichtigen Baustein zum Erhalt der Biodiversität am Neckar.

Kaum Fließgeschwindigkeit

Die Ausführungen des Gewässerwarts jedoch zeigten, dass der Einsatz der Vereinsmitglieder an seine Grenzen kommt: In den vergangenen Jahren hat man die Wassermenge der natürlichen Quellen in die Teiche gedrosselt und durch einen Zwischenschacht reduziert, um weniger Sediment (feine Walderde) in die Weiher zu bekommen.

Sehr viel Sediment

Dennoch hat sich mittlerweile so viel Sediment in einem Teich angereichert, dass dieser praktisch randvoll ist und keine Fließgeschwindigkeit mehr hat. Das daraus resultierende Algenwachstum und die Erwärmung des Wassers bereitet den Anglern große Sorgen: Die Algen haben bereits die Zuläufe aus dem Teich zu den Fischaufzuchtbecken im Fischerheim komplett verstopft. Als Konsequenz musste eine Ersatz-Zuleitung gelegt werden.

Gemeinde nun gefordert

Der Vorstand und die Mitglieder sind gewillt, ihre Arbeitskraft bei der Lösung des Problems weiterhin einzubringen. Zeitnah soll der Gemeinderat (der die Anlage laut Bürgermeister Marcus Türk bereits besichtigt hat und dem die Problemlage als Eigentümer bekannt ist) nochmals über die aktuelle Lage informiert werden, um eine gemeinsame Lösung anzustreben.