Die Geschäftsführer Thomas Müller (links) und Roland Wehrle bangen um die Zukunft der Reha-Klinik in Tannheim. Foto: Heinig

Geschäftsführer fürchten um finanzielle Zukunft und wenden sich an CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei.

Villingen-Schwenningen - Nach der Räumung der Tannheimer Nachsorgeklinik fürchten die Geschäftsführer Thomas Müller und Roland Wehrle um die finanzielle Zukunft. Der CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei wurde von ihnen um Hilfe gebeten.

Die Kinder in der Reha-Klinik gehören zu der Gruppe der am höchsten gefährdeten Patienten. Der Vater eines Kindes war in einem Risikogebiet unterwegs. Auf der Frage, ob er in einem Risikogebiet unterwegs war, verneinte er dies und bestätigte es mit seiner Unterschrift. Nun ist er nachgewiesen mit dem Virus infiziert.

Versicherungen wollen nicht zahlen

Die Folge: Die Tannheimer Klinik musste geräumt werden, die Versicherungen weigern sich zu zahlen, der Klinik droht eine finanzielle Katastrophe, beschrieben die Geschäftsführer Thomas Müller und Roland Wehrle im exklusiven Gespräch mit unserer Zeitung die Lage.

Sie hatten kurz nach der Feststellung des Falls Kontakt mit dem Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei (CDU). "Dass die Klinik nun geschlossen werden musste, ist bitter für die Patientenfamilien, aber zur Sicherheit der Mitarbeiter und Patienten unumgänglich. Es ist eindrucksvoll, wie professionell und auch einfühlsam das Gesundheitsamt dies gemeinsam mit der Klinikleitung umgesetzt hat und mit welchem Engagement und welcher Tatkraft jetzt die beiden Geschäftsführer die Situation meistern", erklärt Frei zu den Abläufen der vergangenen Tage. Und weiter: "In Berlin konzentrieren wir uns derzeit auf unmittelbare Liquiditätshilfen für die Kliniken und Unternehmen. Über die Erleichterung beim Kurzarbeitergeld, die erst letzten Freitag als Gesetz vom Bundestag beschlossen wurde, der Kürzung der Steuervorauszahlung, der Stundung von Steuerzahlungen und kurzfristige KfW-Darlehen und vieles andere versuchen wir, den Unternehmen Liquidität zu verschaffen und sie über Wasser zu halten."

In einem zweiten Schritt werde man auch über dauerhafte Zuschüsse und einen regelrechten Rettungsschirm für die Kliniken und Unternehmen sprechen müssen, zeigt sich der Bundestagsabgeordnete überzeugt. "Wir werden jedenfalls alles tun, dass unverschuldet in Not geratene Unternehmen und Kliniken alle Unterstützung bekommen, die sie brauchen", bekräftigt er auf Anfrage.