Händler und Besucher sind bislang zufrieden. Hoffen auf gutes Wetter bis zum Schluss. Mit Video
VS-Schwenningen - Ein positives Zwischenfazit ziehen die meisten Standbetreiber auf dem Schwenninger Weihnachtsmarkt - und drücken die Daumen, dass das Wetter schön bleibt.
"Wir sind bis jetzt zufrieden", sagt Doris Schweizer. Sie und ihr Mann Rudi sind mit "Rudi’s Weihnachtshüttle" schon lange auf dem Villinger Weihnachtsmarkt vertreten, in Schwenningen bieten sie jedoch erst zum zweiten Mal Glühwein, Punsch, Lumumba und Co. an. "Die Leute hier sind sehr nett. Es ist immer schön, wenn es ihnen gefällt und Stimmung aufkommt. Das hat dieses Jahr bisher gut geklappt", freut sie sich. In Villingen sei das Wetter ja eher bescheiden gewesen. "Ich hoffe, dass es diese Woche gut bleibt" sagt die Standbetreiberin.
Sie haben extra bei der Gema bezahlt, um Musik spielen zu können, betont Schweizer. Damit treffen sie und ihr Mann in zweifacher Hinsicht den Geschmack der Gäste. "Es ist ein bisschen schade, dass sonst wenig Musik gespielt wird, deshalb sind wir hier", sagt eine Besucherin, die mit vier anderen jungen Frauen plus Nachwuchs vor dem Weihnachtshüttle steht. "Und der Punsch ist auch lecker", heißt es aus der Runde mit einem breiten Grinsen.
Video: Keine Musik auf Villinger Weihnachtsmarkt - Besucher singen selbst
Generell ist das Paar jedoch mit den vergangenen Tagen und Schwenningen als Standort zufrieden. "Es ist schön, dass man hier in einer Einkaufspassage ist, in der es einen gewissen Grundstrom an Besuchern hat. Außerdem hat sich unser Getränk, die Schwenninger Schneeflocke, inzwischen herumgesprochen. Das freut uns."
Weniger Glück mit dem Aufbau des Weihnachtsmarktes in der Muslen hat Jörg Bochtler von "Vitus GbR". Der junge Mann ist das erste und nach eigener Aussage auch letzte Mal in Schwenningen mit einem Stand vertreten, in dem er Schnitzereien und Holzkunst verkauft. Dass er 2019 nicht mehr zurückkomme und es bislang "spärlich" lief, liege nicht an den Schwenningern. "Es ist zum einen schwierig wegen der Dauer. Viele Unentschlossene, die auf einem zwei Tage dauernden Markt etwas kaufen würden, überlegen sich hier, an einem späteren Tag wiederzukommen", erklärt er. Allerdings passiere das nicht. Auch die Grundausrichtung passe nicht zu ihm. "Wenn es mehr Stände mit Kunstgegenständen gibt, zieht das ein anderes Publikum an, das auch bereits ist, meine hochpreisigen Waren zu kaufen", sagt er. Daraus habe er gelernt. "Ich pass hier leider nicht so richtig rein."
Doch gerade der Stände-Mix und die Ausrichtung des hiesigen Weihnachtsmarktes bei dessen Größe gefällt einer Gruppe Studenten, die in der Mittagspause in der Muslen etwas essen: "Auf größeren Weihnachtsmärkten wie Freiburg doppelt sich alles", erklärt einer. Auch dass es trotz hohen Sicherheitsdrucks wenig sichtbare Polizeipräsenz und -kontrollen gebe, finden die jungen Männer gut. Nur eines fehlt ihnen, sagen sie, womit sie sich der Gruppe junger Mütter anschließen: "Es ist schon nett hier, nur mehr Musik wär’ ganz gut."