Vor ziemlich genau zwei Jahren ist Thomas Hofelich zum Vorsitzenden des Ortsvereins Schwenningen gewählt worden. Vergangene Woche stellte er sein Amt zur Verfügung. (Archivfoto) Foto: Pohl

Kinderfasnet am Samstag abgesagt. Differenzen in Führungsriege sind ausschlaggebend.

Villingen-Schwenningen - Paukenschlag beim DRK-Ortsverein Schwenningen: Der Vorsitzende Thomas Hofelich hat am vergangenen Donnerstag überraschend sein Amt niedergelegt. Gegenüber unserer Zeitung begründet er die Entscheidung mit Differenzen im Vorstand.

Es war vor ziemlich genau zwei Jahren, als in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein Großteil des Vorstands beim Ortsverein ausgetauscht und vakante Positionen neu besetzt wurden. Den Vorsitz des Gremiums übernahm Thomas Hofelich, der Johannes Kohler nach 15 Jahren beerbte. 24 Monate später ist schon wieder Schluss und die Stimmung bei Thomas Hofelich wahrlich im Keller.

"Ich weiß momentan noch gar nicht, was ich sagen soll. Mir ist der Verein wirklich ans Herz gewachsen." Kein Wunder, schließlich hatte Hofelich 32 Jahre lang stets ein Amt beim DRK übernommen. Dieser radikale Schlag, dessen endgültige Auswirkungen Hofelich für sich persönlich momentan noch nicht abschätzen könne, sei durch Unstimmigkeiten innerhalb des Vorstands notwendig geworden. "So wie hier manche Personen handeln und andere Mitarbeiter behandeln, ist nicht meine Welt", macht Hofelich deutlich.

Auch ihm gegenüber habe es Kritik gegeben, die er nicht nachvollziehen kann. So werde ihm vorgeworfen, er hätte bislang nichts bewegen können und den Ortsverein nicht vorangebracht. Nach seiner Wahl vor zwei Jahren hatte Hofelich betont, er wolle die Sozialarbeit im DRK stärken. Ein wesentlicher Faktor ist dabei der 2018 eröffnete Kleiderladen an der August-Reitz-Straße. Dort sind seither mehrere Ehrenamtliche engagiert.

Hofelich zieht Konsequenz aus hitziger Vorstandssitzung

Doch wurde dem Vorsitzenden genau dieses soziale Engagement womöglich zum Verhängnis? "Ich wurde dafür kritisiert, dass ich für die Familie, deren Haus in Villingen gebrannt hatte, eine Hilfsaktion gestartet habe", sagt Hofelich. "Nach Meinung einzelner Personen im Vorstand wäre es wichtiger gewesen, die Stelle der Geschäftsstellenleitung auszuschreiben." Das sei für ihn nicht nachvollziehbar.

Dass einzelne Vorstandsmitglieder mit Hofelichs Arbeit unzufrieden waren, bestätigte am Dienstagnachmittag auch Wieland Merz, stellvertretender Vorsitzender. "Es war in der Tat so, dass es in der jüngsten Vorstandssitzung hitzige Diskussionen gegeben hat, die letztlich auch sehr persönlich geworden sind." Daraus habe Thomas Hofelich seine Konsequenzen gezogen, erklärt Merz.

Er selbst werde nun erst einmal die Vereinsführung als Stellvertreter übernehmen. "Es ist nicht vorgesehen, dass irgendetwas nun ausfällt oder vorübergehend auf der Strecke bleibt", erklärt Merz auch mit Blick auf die sozialen Einrichtungen wie den Kleiderladen. Die Fastnacht würde man nun sicherlich vorübergehen lassen, um sich danach in einer außerordentlichen Vorstandssitzung über die Zukunft zu unterhalten. "Natürlich brauchen wir zeitnah wieder einen Vorsitzenden", stellt Merz klar.

Erste Auswirkungen hat der Rücktritt von Thomas Hofelich dennoch: Die Kinderfasnet am Samstag ist abgesagt. "Wir hatten das alles organisiert. Nachdem ich aber meine Jugend über meinen Rückzug informiert hatte, fehlen nun die Helfer." Für das Fastnachtsprogramm am Sonntag gibt es hingegen Lösungen, wie Wieland Merz informiert. "Wir werden unseren gewohnten Stand vor dem DRK während des Umzugs anbieten. Hier springen die Kollegen der Bereitschaft ein." Und auch danach werde im Neckarforum in der August-Reitz-Straße ein Café eingerichtet sein.