In der evangelischen Johanneskirche inszenierte Pfarrerin Märit Kaasch ein Krippenspiel in welchem die um Jesu Geburt lebende Generation die Geschehnisse von damals der heutigen Generation erläutern. Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachten: Krippenspiele machen die wichtigste Geschichte der Bibel erleb- und begreifbar

Hunderte Gläubige sorgten während den Krippenspielen an Heiligabend für volle Gotteshäuser der evangelischen Kirchengemeinden und der katholischen Seelsorgeeinheit Neckar-Baar.

VS-Schwenningen. Die Krippenspiele sind ursprünglich für die jüngste Generation geschrieben und sollen das Verständnis für das Geschehen um Christi Geburt wecken. Jedoch entwickelten sich die von Kindern aufgeführten Krippenspiele längst zu einer willkommenen Alternative für Kirchenbesucher aller Generationen. Für viele Familien ist der Besuch einer Christmette spätnachts ungünstig, sei es wegen der noch zu kleinen Kinder oder da er oft die Begegnungen mit den weiter entfernt wohnenden Verwandten unterbricht. Doch auch die Kirchen reagieren auf diesen Trend der neben der traditionell überlieferten Geschichte zur Geburt Jesu auch diverse moderne oder abgeänderte Formen anbietet. Deren Spannungsfaden weckt bei den jungen Gläubigen noch stärker das Verständnis für die Geschehnisse der damaligen Zeit.

Pfarrerin Märit Kaasch von der evangelischen Johanneskirche entschied sich in diesem Jahr für eine, auf die Bedürfnisse der rund 25 engagierten Akteure angepasste Inszenierung eines Krippenspiels, das aus der Feder einer Pfarrerin der französischen Kirche in Berlin stammt. Die lutherischen Grundsätze lieferten die Basis für das Stück, welches unter dem Titel "Maria und Josef im Wohnzimmer" die heutige mit der damaligen Zeit kombinierte. In einer Art Dialog erläuterten die damaligen Akteure, die in den Stunden vor Jesu Geburt in Bethlehem eintrafen, einer Familie, die im Heute lebt, wie es damals wirklich war. Humorvolle Szenen waren die Folge und steigerten dadurch die Aufmerksamkeit der Kinder, aber auch der anderen Gläubigen.

Jörg Wenzler greift sogar selbst zur Feder

Seit drei Jahren inszeniert Jörg Wenzler in der katholischen Himmelfahrtskirche die Krippenspiele. Einst kam er zu dieser Ehre, da sein Kind ebenfalls mitspielte. Im ersten Jahr folgte er mit seinem Krippenspiel einer bereits vorhandenen Vorlage, im letzten hatte er ausreichend Zeit, um Elemente des Spiels selbst zu inszenieren, und in diesem Jahr schrieb er das gesamte Krippenspiel selbst. Diakon Christian Feuerstein zelebrierte die Krippenfeier.

Wer in einer der Gemeinden die Begeisterung der Kinder miterlebte, die sie während dem Proben und der Aufführung der Geschichte von Jesu Geburt haben, versteht den Erfolg, welcher von den Krippenspielen ausgeht. In der Franziskusgemeinde lief die Feier unter dem Motto "Der heilige Franziskus von Assisi erzählte die Geschichte von der Krippe". Auch für die beiden Organisatorinnen Gabriele Speck als Koordinatorin der Seelsorgeeinheit und Maria Untenberger in der Rolle des Franziskus galt die Devise die Faszination des Weihnachtsfestes lebendig werden zu lassen.

Alle Akteure, die sich an den diversen Krippenspielen in den Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit beteiligten, erhielten zum Andenken an ihren Auftritt einen aus Olivenholz geschnitzten Stern aus Bethlehem. Die beiden Seelsorger Michael Schuhmacher und Andreas Schulz brachten die Sterne von ihrer letzten Israelreise im November mit. Auch die Messfeiern und Christmetten am Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag nutzten Tausende von Gläubigen, um dem Geist von Weihnachten ganz nahe zu sein.