Am Schluss gab es bei der Verabschiedung von Jane Heinichen als Rektorin der Villinger Goldenbühlschule stehenden Applaus für "eine der fähigsten Pädagoginnen des Schulamtsbezirkes". Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

GoldenbühlschuleJane Heinichen in Ruhestand verabschiedet / Flammendes Plädoyer für Gemeinschaftsschule

Mit einem flammenden Plädoyer für die Gemeinschaftsschule verabschiedete sich am Mittwoch die Rektorin der Villinger Goldenbühlschule, Jane Heinichen, in den Ruhestand.

VS-Villingen. Vorausgegangen war ihren ergreifenden Abschlussworten eine ebensolche Verabschiedung, die ihr Schulrat Ralf Schneider, Oberbürgermeister Rupert Kubon, der geschäftsführende Schulleiter Manfred Koschk, ihre Lehrerkollegen und Schüler sowie die Eltern bereitet hatten. Schneider bezeichnete Jane Heinichen als "eine der fähigsten Pädagoginnen des Schulamtsbezirkes", die an der Umsetzung von Gemeinschaftsschule mitgearbeitet und sie schon immer gelebt habe: "begeisterungsfähig, innovativ, kreativ mit einem Schuss Anarchie, quer denkend und gut im Umgang mit unzureichenden Rahmenbedingungen".

Kubon verglich die ausgefallene Architektur der Goldenbühlschule mit der Arbeit darin: Hier werde stets über den Tellerrand geschaut. Jane Heinichen habe mit ihrem Team die Flüchtlingszuwanderung intensiv mitgetragen, engagiere sich außerschulisch im Kulturbeirat der Stadt und sei dabei eine bodenständige Frau geblieben, die zudem sehr gerne Marmelade koche, wusste das Stadtoberhaupt.

Ihre pädagogische Begeisterung sei nie Ernüchterung gewichen und sie habe Schule immer vom Schüler her gedacht, lobte Manfred Koschek. Die Schülersprecher Ayse Akan und Abrija Savnik hatten mit einer Umfrage unter den Schülern herausgefunden: "Sie haben es geschafft, dass sich alle an dieser Schule wohlfühlen".

Tina Mann und Simone Czech, Vorsitzende sowohl des Elternbeirates als auch des Fördervereins, verglichen Jana Heinichens Wirken mit den Elementen und erfüllten ihr den Wunsch nach einer Spendenbox, die für den Förderverein gefüllt werden soll. Sehr emotional war das "Dankeschön" dreier Migrantenkinder und des Französischzugs, ebenso ein Film, in dem die gesamte Schulgemeinschaft "Adieu" sagte.

Jane Heinichen dankte ihrem Kollegium, besonders aber ihrer Konrektorin Kathrin Mecke. "Wir haben die Schule gemeinsam und auf Augenhöhe geleitet". Zieldifferenziertes Arbeiten, Inklusion und Integration waren und bleiben die Mittel an der Goldenbühlschule, die Kinder auf ihrem persönlichen Niveau voranzubringen und sie zum Hauptschulabschluss, zur Mittleren Reife und zum Übergang auf ein Gymnasium zu befähigen. "Und trotzdem gehen sie alle in die gleiche Klasse", so Jana Heinichen. In 20 Jahren, so wünsche sie sich, dürfe es neben dem Gymnasium nur noch eine Schulart geben – die Gemeinschaftsschule.