Der aktuelle Vorstand des Villinger Theaters am Turm: Jens Swadzba, Benjamin Zirnstein, Gudrun Schreiber, Doris Erdel-Trübsand, Leslie Ade und Hermann Schreiber (von links). Es fehlen: Liliana Valla und Silvia Besana. Foto: TaT Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Jens Swadzba bilanziert positives Jahr als Vorsitzender / Theater am Turm legt Wert auf guten Mix

Nach seinem ersten Jahr als Vorsitzender des Villinger Theaters am Turm konnte Jens Swadzba bei der Mitgliederversammlung fast nur Gutes berichten. Einziger Wermutstropfen: Der Verein hat noch keinen neuen Proben- und Fundusraum gefunden.

VS-Villingen. Selbst die immer komplizierter und undurchsichtiger werdenden Regelungen des Vereinsrechts, worunter vor allem Kassiererin Gudrun Schreiber trotz exzellenter Arbeit zunehmend litt, hat man in den Griff bekommen, da man eigens eine – natürlich kostenpflichtige – Steuerberaterin zur Unterstützung anheuerte. "Aber das ist es uns wert. Schließlich arbeiten wir alle nur ehrenamtlich", betonte Swadzba.

Glücklicherweise versetze der Kassenstand Dank der vielen Erfolge der vergangenen und aktuellen Spielzeit dazu in die Lage. Die Einspielergebnisse der Eigenproduktionen und auch die Raumnutzungsgebühren von Gastspielern seien gestiegen, berichtete Gudrun Schreiber, nachdem Swadzba Produktionen wie das Sommertheater 2017 – "Figaros Hochzeit" an der Jungshans-Villa" – Komödien wie "Bonnie und Clyde" und "Ein Käfig voller Narren" sowie zuletzt "Boeing, Boeing" in Erinnerung gerufen hatte.

Ganz wichtig sind dem Verein Aufführungen für Kinder und lässt sich das auch etwas kosten. Das sonntägliche Kasperlespiel von Henry Greif und die Märchenerzählungen von Ulrike Dworschak werden gerne besucht, und das Kinderstück "Dr. Brumm" begeisterte die kleinen Besucher.

Höhe der Zuwendungen sinken, Kosten steigen

Der Vorsitzende verhehlte indes nicht, dass sowohl die Zahl der Sponsoren, als auch die Höhe der Zuwendungen sinken, Kosten aber eher steigen. So sucht man derzeit einen Ersatz für den Probenraum in der Goldgrubengasse, befürchtet aber, dass ein solcher dem Verein nicht mehr – wie bisher – kostenfrei zur Verfügung gestellt werden wird. Immerhin habe er für den Auszug einen Aufschub bis Ende des Jahres erreicht, so Swadzba.

Die optische Aufwertung des Stadtmauer-Theaters ging einher mit der Einrichtung eines Stammtisches, eines Tages der offenen Tür am Welttheatertag sowie der Einführung von Mitgliedsausweisen.

Das Theater am Turm erwies sich auch an der Fasnet erneut als Besuchermagnet. Martin Müller und sein Team investierten über hohen Tage dafür wieder mehr als 400 ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Neu in den Vorstand aufgerückt ist Benjamin Zirnstein als Schriftführer. Er löst damit Leslie Ade ab, der zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde, da dieser Posten durch die Babypause von Katharina Werwein vakant geworden ist.

Jens Swadzba wurde ebenso als Vorsitzender wiedergewählt wie Gudrun Schreiber als Kassenwartin, Doris Erdel-Trübsand als EDV- und Internetkoordinatorin und Hermann Schreiber als technischer Leiter. Künstlerische Leiterin bleibt Liliana Valla, Gastspielkoordinatorin Silvia Besana.

Momentan laufen Proben für Sommertheater

Momentan laufen die Proben für das Sommertheater "Der Unheimliche" im Hinterhof der Josefsgasse 7. Doch schon schaue man sich nach einem Spielort für 2019 um, berichtete der Vorsitzende von einem Spielortangebot in Pfaffenweiler. "Warum nicht dort?" lautete der positive Tenor aus der Versammlung.

Das Programm für die Spielzeit 2018/19 sowie der Gastspielplan stehen und werden noch vor Beginn des Sommertheaters am 15. Juni mit Programmheft veröffentlicht. Der künstlerischen Leiterin Liliana Valla und Gastspielkoordinatorin Silvia Besana sei erneut eine attraktive Mischung gelungen, die den guten Ruf der "einmaligen Kulturstätte" begründe, lobte Swadzba.