Das Café Siesta empfängt bis Anfang April keine Gäste mehr, weil der "Geschäftsbetrieb nicht möglich" ist. Foto: Moser

Innenraum für Wintermonate während Corona zu klein. Inhaber Hasan Bal fürchtet Bußgelder.

VS-Schwenningen - Die Türen des Café Siesta in der Muslen schließen sich – und bleiben vorerst auch zu. Inhaber Hasan Bal macht das italienisch-deutsch-mexikanische Restaurant pandemiebedingt über die kalten Wintermonate zu. Am 1. April soll es dann wieder öffnen.

Geschäftsbetrieb wegen Einschränkungen nicht möglich

"Wir machen jetzt zu", sagt Hasan Bal, Inhaber des Café Siesta, als er am Montagmorgen aus dem Restaurant in der Muslen tritt. Denn – und das hat Bal in einer schriftlichen Stellungnahme notiert: "Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Verordnung ist in den Wintermonaten ein Geschäftsbetrieb nicht möglich." Einerseits liegt dies an der möglichen Besucherzahl, erklärt er. Unter normalen Bedingungen könnten im Innenraum des "Siesta" rund 100 Personen Platz finden, doch wegen der Einschränkungen und Verordnungen, welche die Corona-Pandemie für Restaurantbetreiber und -besucher mit sich bringt, könnten Bal und sein Team im Moment nur 40 bis maximal 50 Personen bewirten.

Überwachung der Vorschriften stellt Stressfaktor dar

In den warmen Sommermonaten hatte sich der Betrieb des Restaurants noch gelohnt, weil viele Besucher an aufgestellten Tischen und Stühlen vor dem Restaurant Platz finden konnten. "Da hatten wir rund das Doppelte unserer eigentlichen Außenfläche bestuhlt", macht Bal deutlich. Doch mit dem Einzug des Herbstes in Schwenningen hat sich das erst einmal erledigt. Daher bleiben die Eingangstüren des Café Siesta in der kalten Jahreszeit geschlossen.

Doch die geringe Besucherzahl ist nicht der einzige Grund für die vorübergehende Schließung des Lokals: Bal will darüber hinaus "weitere Bußgelder vermeiden". Er habe bereits 800 Euro zahlen müssen, erklärt der "Siesta"-Inhaber im Gespräch, weil ein Zettel mit den Kontaktdaten der Besucher nicht vollständig ausgefüllt worden war. Eine solche Strafe wolle er auf gar keinen Fall noch ein zweites Mal riskieren.

Permanent zu überwachen, dass die Hygienevorschriften – wie Mindestabstände, Maskenpflicht zum Beispiel beim Gang zur Toilette und eben das korrekte Ausfüllen der obligatorischen Selbstauskunft – von den Gästen auch eingehalten werden, beschreibt Bal als große Herausforderung: "Man steht selbst die ganze Zeit unter Druck."

Am 1. April öffnet das Lokal wieder – dann auch mit Außenbestuhlung

Dass die Stadtverwaltung zur Überprüfung der Einhaltung der Corona-Vorschriften auch zivile Streifen einsetzt, mache das noch schlimmer, sagt Bal. Obwohl er natürlich großen Wert auf die Einhaltung der geltenden Corona-Richtlinien lege – auch zum Schutz seiner Gäste und Mitarbeiter.

Die momentane Situation stellt den "Siesta"-Inhaber, der in Schwenningen noch weitere Lokale betreibt und zudem bereits seit den 1990er-Jahren als Gastronom in der Stadt tätig ist, vor neue Herausforderungen. "So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt", sagt Bal – auch angesichts wieder steigender Infektionszahlen und Einschränkungen. Er wünscht sich zwar, dass die Situation so schnell wie möglich wieder unter Kontrolle kommt, dass er das Café Siesta aber noch in den Wintermonaten wieder rentabel betreiben könnte, hält Bal für äußerst unwahrscheinlich.

Dann aber, nämlich am 1. April, soll wieder Lebens in das Lokal einkehren – "komme was wolle". Denn im Frühling will Bal das Café Siesta auf jeden Fall wieder öffnen und dann auch die Außenfläche erneut nutzen, um das Restaurant mit einer Besucherzahl, die rentabel ist, zu betreiben. Bis dahin bleibt das Siesta allerdings erst einmal für rund fünfeinhalb Monate geschlossen.