Die Bürgerinitiative "Zentrales Rathaus" ist weiterhin aktiv. Foto: Heinig

Nur 50 Interessierte bei der ersten Bürgerversammlung. Austausch bekannter Argumente.

Villingen-Schwenningen - Das Interesse an der ersten Bürgerversammlung der Stadt zum Thema zentrales Rathaus gestern Abend im Beethovenhaus war gering. Nur rund 50 Interessierte waren gekommen, um sich die Argumente für und gegen eine zentrale Verwaltung anzuhören.

Die Fragen der Bürger, die über Mikrofon gestellt oder auf Karten geschrieben werden konnten, drehten sich immer wieder um die Finanzierbarkeit und die Notwendigkeit einer zentralen Verwaltung. Die beiden Vertreter der Kommunalentwicklung, die die Machbarkeitsstudie erstellt hat, Harald Klose und Martin Joos, erläuterten das Werk und hoben die Vorteile des 46,2 Millionen Euro teuren Neubaus im Zentralbereich hervor. Im Jahr 2028 sei die Variante Neubau viel günstiger als eine Sanierung des Bestandes. Das zentrale Rathaus würde jährliche Kosten von 2,7 Millionen verursachen, beim Bestand seien es drei Millionen Euro, so die Gutachter.

Freie Wähler-Stadtrat Erich Bisswurm gab allerdings zu bedenken, dass die jährliche Belastung der Stadt bis zum Jahr 2028 bei acht Millionen Euro liege. Bei den hohen Investitionskosten müsse man doch über Alternativen nachdenken.

"Wir brauchen keinen Neubau im Zentralbereich, Leerstände haben wir genug", meinte Rudolf Nenno von der Bürgerinitiative. Bertold Ummenhofer meinte: "Wir hören vom OB, wenn wir viel ausgeben, haben wir schließlich mehr Geld im Sack." OB Kubon entgegnete, dass bei einer Entscheidung gegen das Rathaus, die Stadt in spätestens 15 Jahren an die Wand gefahren sei.

Kritisiert wurde von Bürgern unter anderem, dass die Machbarkeitsstudie nicht hinlänglich genug publiziert worden sei. Die Umfrage des Büros Grips bei 2000 ausgewählten Bürgern mit einem Rücklauf von 833 Antworten wurde als weniger repräsentativ angesehen als die 12 000 Stimmen, die die Bürgerinitiative gesammelt hat.

Am Dienstag, 16. Oktober, 19.30 Uhr, findet in der Tonhalle die zweite Bürgerversammlung statt.