Der Angestellte Karlo Vuk präsentiert die neu eröffnete "Best"-Bar in der Mutzenbühlstraße – passend zu Halloween dekoriert. Foto: Pohl

"Trödler" wird Leben eingehaucht. Nach fast zwei Jahren eröffnet Bar "Best".

VS-Schwenningen - Der ehemalige "Trödler" in der Mutzenbühlstraße ist wieder verpachtet. Seit Januar 2017 suchte Eigentümer Sven Hoffmann nach einem geeigneten Gastronom. Jetzt wurde sein beauftragter Immobilienmakler fündig – im eigenen Haus.

Von der Tristesse der vergangenen Monate ist im ehemaligen "Trödler" nichts mehr zu sehen. Frisch renoviert erstrahlen die Räume, eine moderne Einrichtung sorgt für ein ansprechendes Ambiente. Nach fast zwei Jahren Leerstand haben Hrvoje Jozinovic und Renato Perisa die Bar "Best – Café, Bar, Lounge" eröffnet.

Damit ist nach langer Zeit des Wartens klar: der ehemalige "Trödler" bleibt eine Gastronomie. Nachdem im Januar 2017 das griechische Restaurant "Thessaloniki" ausgezogen war (wir berichteten), war sich Gebäudeinhaber Sven Hoffmann nicht so sicher, wo die Reise hinführen wird. Nachdem er 2008 den "Trödler" gekauft hatte, folgten mehrere Pächterwechsel und ganz unterschiedliche Ausrichtungen. Den Ursprung, den der "Trödler" in seiner Anfangszeit unter dem ehemaligen Schwarzwaldwirt Manfred Aulich hatte, erreichte die Gaststätte jedoch nie mehr.

Über einen Italiener, der nie öffnete, einen Rumänen, dessen Angebot nicht angenommen wurde, und zuletzt dem griechischen Restaurant führte das Wechselspiel letztlich zum Leerstand. Nun aber ist Hoffmann zuversichtlich, dass die neuen Mieter "ein gutes Konzept" haben. "Das sind junge Leute, die da unten richtig Farbe reingebracht haben und sich etwas aufbauen wollen", sagt Hoffmann. Bis die neuen Betreiber gefunden wurden, ging viel Zeit ins Land und dabei lag die Lösung rückblickend so nah. "Herr Jozinovic wohnt schon länger hier im Haus" – und ist dem Eigentümer also kein Unbekannter. Interessenten hat es laut Hoffmann einige gegeben. "Es waren in der Zeit etwa acht Anfragen, die bei der beauftragten Immobilienfirma Baum eingegangen sind", berichtet er. Allerdings sei keine davon vielversprechend gewesen. "Bei einigen war sofort klar, dass es nichts langfristiges werden würde", urteilt Hoffmann. "Manche denken halt, sie hängen ein Schild auf und werden reich. Doch in der Gastronomie muss man hart arbeiten."

Im Januar vergangenen Jahres erklärte der Hausbesitzer, dass er auch bereit wäre zu investieren und die Räume umzubauen, sollte sich kein geeigneter Gastronom finden. Gut 22 Monate später ist das für Hoffmann keine Option mehr. "Ich war mittlerweile soweit, dass ich es eher leer stehen gelassen hätte, als auf gut Glück zu investieren." Doch mit der Eröffnung der Bar "Best" sind diese Gedanken nun überflüssig. Und Hoffmann freut sich auch mit Blick auf die Marktplatz-Neugestaltung, dass bei ihm im Haus kein Leerstand mehr herrscht. "Wenn ich in die Nachbarschaft schaue, entwickelt sich doch wirklich etwas Gutes." Aus diesem Grund wollte er den jungen Gastronomen die Chance geben, sich etwas aufzubauen. "Die Jungs erinnern mich irgendwie an mich selbst. Ich habe mit 23 Jahren auch mit nichts angefangen und mich selbstständig gemacht", sagt Hoffmann.

Kroatische Spezialitäten

Die Inhaber Hrvoje Jozinovic und Renato Perisa haben sechs Tage die Woche geöffnet. Letzterer beschreibt die Gaststätte im Gespräch mit unserer Zeitung als Treff für Kroaten, Serben und Bosnier. Ab und an werde es Livemusik geben und außer Cocktails zähle kroatisches Bier zu den Spezialitäten auf der Karte. Am vergangenen Samstag haben die beiden das "Best" eröffnet und waren zufrieden: "Es war wirklich super", freut sich Renato Perisa. Er und Jozinovic sind erstmals in der Gastronomie tätig.