Die drei besten Sprücheklopfer werden von den Ehrenzunftmeistern ausgezeichnet: (Von links) Alfred Schlenker, Ralf Prätzas, Sigi Zölle, Jürgen Wangler und Jörg Schlenker. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: In der traditionellen Männerrunde werden wieder Sprüche geklopft / Sieger: Jörg Schlenker

Die närrische Herrenschar feierte bei heiteren bis derben Sprüchen im Café Häring ihren schon traditionellen Muckefuck.

VS-Schwenningen. Die beiden Ehrenzunftmeister der Schwenninger Narrenzunft, Ralf Prätzas und Jürgen Wangler, durften zu der krummen siebten Jubiläumsauflage eine große Schar an gestandenen Männern in Frack und Zylinder mit dem Schellenbaum begrüßen. "Im ehrwürdigen Café Häring mit historischer Dekoration sind wir heute ganz unter uns", sprachen die beiden zu den Gästen. Seniorchef Karl-Heinz Häring erläuterte den neuen Gästen die Herkunft des Muckefucks. An diesem Abend bekommt nicht jeder Einlass im Café Häring. Nur wer eine entsprechende Einladungskarte und die silberne Ansteckkanne am Revers des Fracks hat, kommt zu der munteren Narrenschar. Die wichtigste Voraussetzung ist außerdem, dass jeder Gast mindestens zwei selbst geschriebene Narrensprüche dabei hat.

Thema Seilbahn und Schlaglöcher

In zwei Runden kamen etliche Schwenninger Kapriolen ans Tageslicht. Da durfte die Seilbahn zwischen den beiden Stadtteilen ebenso wenig fehlen wie die Schlaglöcher, der Knieschnapper oder die anstehende OB-Wahl. Auch über die Schantle und Moosmulle wurden kräftige Sprüche geklopft. "E Rootsfrau wird Miss Germany, ganz toll wie die des macht, des Maidle war ein wahre Traum, und dann bin i verwacht". Solche und ähnliche Sprüche gab’s zuhauf.

Auch eine Problemlösung für den neuen Zunftmeister sowie für den Bürgermeisterposten wurden präsentiert. "Mir hond für euch e guete Idee, de Prätzas macht wieder Zunftmeister und de Wangler wird OB". Wie das große Geheimnis um den OB gelöst werden kann, war einfach, "macht er’s oder macht er’s nicht, das weiß doch keine Sau, ich denke mal mir wissed’s bald, mir fraged seine Frau."

Aufgelockert wurde der Abend mit verschiedenen Musikvorträgen, so hatten die "Neckarlatsche" ihr eigenes Muckefucklied, und auch das Muckequartett zog kräftig vom Leder. "Ob Moser wirklich mosern kann, ob Schopfer wirklich gärtnern kann, ob de Neckar keine Parkplätz’ hat, ist uns doch scheißegal", so ihr Lieder aus dem Stadtgeschehen.

Eine große Gästeschar aus Deißlingen und Villingen hatte ihren Spaß. Dass dabei die Schwenninger aufs Korn genommen wurden, war zu erwarten. Unerwarteten Besuch gab es auch von einem Trossinger "Ross-seggel", der plötzlich mit einigen Schantle erschien. Diese hatten anstatt der Saubloter Salatköpfe an der Peitsche, und so mancher Schwenninger erhielt seine Abreibung. War es doch jener Trossinger, der beim Abstauben an Dreikönig vom neuen Abstauber Jörg Schlenker immer wieder den Spiegel vorgehalten bekam.

Nicht nur die festliche Kleidung ist Pflicht, auch die Getränke werden ausschließlich in Kaffeetassen und Kaffeekännchen serviert. So mancher Schorle oder Bier wurde von den Herren aus der schmucken Tasse genossen.

Den Siegerpokal in Form der silbernen Kaffeekanne erhielt dieses Jahr Jörg Schlenker. Im Losverfahren unter den besten Sprücheklopfern kam Alfred Schlenker auf den zweiten und Sigi Zölle auf den dritten Platz.