Das sind die letzten Schulabgänger an der Grund- und Werkrealschule Obereschach mit Klassenlehrer Alexander ­Heßlein. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Schule: Letzter Hauptschuljahrgang verabschiedet / Fabian Hackenbruch mit 1,3 als Bester ausgezeichnet

Wehmut herrschte am Freitagabend bei der Verabschiedungsfeier der Neuntklässler im Foyer der Schule in Obereschach vor, denn mit den zwölf Entlassschülern, die allesamt den Hauptschulabschluss schafften, endet eine Ära in Obereschach.

VS-Obereschach. Am Freitagabend begrüßten die Schüler der Klasse 3/4 b die Gäste mit einem englisch gesungenen Abschiedslied. Klassenlehrer Alexander Heßlein hieß neben den Entlasschülern und deren Eltern auch Ortsvorsteher Klaus Martin aus Obereschach, den stellvertretenden Ortsvorsteher aus Weilersbach Michael Kaltenbach, die Elternbeiräte sowie das Kollegium und Mitglieder des Ortschaftsrates willkommen.

Klaus Martin erwähnte in seinem Grußwort auch, dass es Obereschach schmerzt, dass man in einer so guten Lernumgebung keine Haupt- und Werkrealschüler mehr unterrichten werde. Wehmut herrsche vor, aber man muss den Blick nach vorne wenden. Der Ortschaftsrat unterstützt die Schulleitung bei der Gestaltung der Grundschule in allen Belangen.

Die Entlassschüler beglückwünschte Klaus Martin zur bestandenen Prüfung und wünschte ihnen auf ihrem Lebens- und Berufsweg, der noch alle Möglichkeiten aufweist, alles Gute.

Die Schüler selber präsentierten sich mit einer Power-Point-Präsentation. Dabei stellten sie ein Kinderbild und ein momentanes Profilbild ein und suchten sich ein passendes Zitat für ihre Lebenssituation aus. Schulsprecherin Jasmina Fajt bedankte sich bei allen Lehrern mit einer Rose.

Rektor Martin Disch wiederum stellte seine Rede unter das Zitat "Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen". Er versuchte deutlich zu machen, dass das Glück, das man im Leben sucht, oft nicht am Geld, Haus, Jacht oder Karriere hängt, sondern wie es Harpe Kerkeling auf dem Jakobusweg erlebt hat, den er wie eine Schule erlebt hat, an den Schlagwörtern Vertrauen, Gelassenheit, Mut, Herzlichkeit. Mit dem mutmachenden Satz "Macht euch auf den Weg, setzt die Segel, meine Wünsche begleiten euch" verabschiedete er die Schüler, die einen Notendurchschnitt von 2,5 erreichten.

Als Schulbester wurde Fabian Hackenbruch mit 1,3 ausgezeichnet. Er wird den Preis des Oberbürgermeisters noch in Empfang nehmen dürfen. Einen Preis erhielten Pascal Marceno (1,7) und Jasmina Fatj mit 1,9. David Hergenröder und Nico Bartler bekamen den Sozialpreis überreicht, während Julia Forgat und Steven Hergert ein Lob erhielten.

1660 wurde zum ersten Mal eine Schule in Obereschach erwähnt. 1961 besuchten 112 Schüler die Volksschule in Obereschach. Bei der Schulreform 1964 wurde die Schule zur Nachbarschaftshauptschule mit Kappel und Neuhausen ernannt. 1971 wurden 431 Schüler von 21 Lehrkräften unterrichtet. Das jetzige Schulgebäude wurde 1994 eingeweiht und später zweimal erweitert. 1995 wurde Obereschach zur Grund-, Haupt- und Werkrealschule ernannt, und an der Schule konnte man nach dem zehnten Schuljahr den mittleren Schulabschluss erlangen. Bei der erneuten Reform im Schuljahr 2010/11 konnte man in einem durchgängigen Bildungsplan bis zur mittleren Reife kommen und einen Hauptschulabschluss nach der neunten Klasse erreichen. Seit vier Jahren konnte man keine Eingangsklasse an der Schule in Obereschach mehr bilden und deshalb wurde nur noch diese neunte Klasse im Hauptschulbereich unterrichtet. Mit dem neuen Schuljahr wird die Schule Grundschule Obereschach heißen, die wie seit der Gemeindereform eine Außenstelle in Weilersbach führt. Rund 80 Schüler werden dann an den beiden Standorten in jahrgangsübergreifenden Klassen unterrichtet werden.