Lässt sich von guter Laune anstecken und lacht gerne, vor allem über sich selbst: der Villinger Fotograf Fritz Pappenberg, der Wochenende für Wochenende in der Stadt unterwegs ist. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Fritz Papenberg fängt Partystimmung ein / Miese Laune ist auch im Winter ein Fremdwort für den Fotografen

Von Michael Kienzler

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Haare schick nach hinten zu einem Zopf gebunden, eine Kamera stets im Anschlag und immer ein Lächeln auf den Lippen: So kennen die Menschen in Villingen-Schwenningen Fritz Papenberg. Der Event-Fotograf tourt seit 2000 Wochenende für Wochenende durch die Stadt und hält lächelnde Menschen und die schönsten Feiermoment fest. "Ja klar bin ich eine westfälische Frohnatur", sagt der 59-jährige, der in Unna aufgewachsen ist und bis 1990 dort lebte. 1972 bekam er seine erste Kamera, das war quasi der Startschuss für seinen weiteren Werdegang. Er schoss Bilder für die Westfälische Rundschau und das Kulturamt, auf der Volkwang-Schule in Essen lernte er zusätzlich vieles über die Fotografie. "Das war schon immer mein Ding", bringt es Papenberg auf den Punkt.

Die Liebe lockte ihn in den 90er-Jahren nach Villingen, er arbeitete zunächst in einem chemischen Betrieb. Etwas gewöhnungsbedürftig sei die Sprache am Anfang schon gewesen. "Ich verstand die Witze nicht, die Villinger über Schwenninger und umgekehrt gemacht haben und über Sätze ›das Messer haut nicht‹ musste ich lächeln." Seine Arbeit in der Chemiebranche erfüllte ihn letztlich nicht. "Ich wollte etwas anderes machen, wieder unter Menschen sein." Gesagt, getan. Im Jahr 2000 gründete er die Bilderplattform Citypic und war damit einer der Pioniere in diesem Bereich. "Das war anfangs harte Arbeit, ich habe alles alleine gemacht", erinnert sich der Fotograf, der stolz, aber mit einem leichten Augenzwinkern behauptet "ich bin ein Villinger". Mittlerweile ist die Internetseite mit täglich unzähligen Clicks eine feste Institution in der Stadt.

Aber das reichte dem Macher nicht. Nach und nach kamen die Menschen auf ihn zu und wollten hochwertige Portraits, Fotos von Hochzeiten oder für Setkarten. So rief er 2005 das Label "Fritzbild" ins Leben, und heute macht die Fashion- und Studiofotografie einen Großteil seiner Arbeit aus. "Jede Art Fotografie hat ihren Reiz, bei der Eventfotografie ist es das Einfangen der tollen Stimmung, die glücklichen Menschen und das Mittendrinsein, während es bei der Studiofotografie mehr um das Spiel mit Licht und Schatten geht", erklärt Papenberg.

Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, für den Fotografen spielt das keine Rolle, "jede Jahreszeit hat so schöne Dinge zu bieten". Und miese Laune im Winter ist ein Fremdwort für ihn, "ich lasse mich von guter Laune anstecken und lache gerne, vor allem über mich selbst".

Da wundert es nicht, dass er gerne ins Theater geht und sich Komödien anschaut, aber auch Psychothriller sind sein Ding. Sich selbst einfach nicht so ernst nehmen, so lautet sein Tipp für diese Jahreszeit. Bleibt neben der Fotografie noch Zeit, liest Fritz Papenberg Werke von Friedrich Dürrenmatt und Stefan Zweig oder schmökert in Fotobüchern und bildet sich so fort. "Vom Kopf her fühl ich mich wie ein junger Mensch."