Eine Ära geht zu Ende: Josefine und Paul Müller schließen das Gasthaus Forelle im Groppertal zum 8. Januar. Foto: Schimkat

Josefina und Paul Müller schließen Ausflugslokal im Groppertal. Haus steht zum Verkauf.

Unterkirnach - Seit 37 Jahren ist das beliebte Gasthaus Forelle im Groppertal im Besitz von Josefina und Paul Müller. Ab Montag, 8. Januar, bleibt die "Forelle" geschlossen, ein Schritt, den das Ehepaar bedauert, der sich aber nicht vermeiden lässt.

"Uns hat die Arbeit sehr viel Freude gemacht, aber jetzt ist es an der Zeit, altersbedingt und aus gesundheitlichen Gründen das Gasthaus zu schließen", betont Josefina Müller. Die gelernte Restaurantfachfrau kümmerte sich um die Gäste im Gasthaus und auf der großen Terrasse, ihr Mann, gelernter Koch, stand in der Küche. "Unsere beiden Söhne sind nicht daran interessiert, das Gasthaus weiter zu führen", erklärt Josefina Müller.

Sie wurde in Asturien in Spanien geboren, im Alter von 14 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Villingen und lernte sehr schnell die deutsche Sprache. Mit 18 Jahren begann sie in der Gastronomie, unter anderem im Gambrinus und der alten Tonhalle zu arbeiten. Mit ihrem Ehemann Paul, den sie hier kennengelernt hatte, erwarb sie 1979 das Gasthaus Forelle, das 1909 gebaut wurde, von der Vorbesitzerin Erna Feik.

"Wir haben das Lokal und die Küche voll renoviert und eröffneten das Gasthaus im Mai 1980", erzählt sie. Die Forelle war ein beliebtes Ziel von Wanderern, Radfahrern und Inline-Skatern, aber auch mit dem Auto kamen die Gäste unter anderem aus Mönchweiler, St. Georgen, Villingen und Schwenningen, auch Feriengäste aus Unterkirnach machten sich immer wieder auf den Weg ins Groppertal. "Wir haben 48 Plätze im Restaurant und 80 Plätze im Außenbereich", erklärt Josefina Müller und betont, dass sie und ihr Mann immer Restaurantfachleute und Köche ausgebildet haben.

Natürlich standen frische Forellen auf dem Speiseplan, das Ehepaar hatte ein eigenes Forellenbecken. Im Winter sei viel Wild verlangt worden, so die Wirtin. In den vergangenen sieben Jahren sei das Gasthaus nur noch von Freitag bis Sonntag geöffnet gewesen. Es sei immer schwieriger geworden, Personal zu bekommen, das nur drei Tage in der Woche arbeiten wollte, also habe sie oft die Gäste alleine bedienen müssen, stellt sie fest. Auch hätten sich teilweise die Gäste verändert. "Oft hatten sie kaum Zeit, wollten schnell etwas essen und dann weiterfahren oder laufen, aber wenn man nur noch zu zweit ist, geht es eben nicht immer so geschwind", unterstreicht sie. So hätten sie und ihr Mann sich schweren Herzens entschlossen, das Gasthaus zu schließen.

"Wir wollen das Haus verkaufen, hatten auch schon viele Interessenten, die sich alles anschauen, begeistert sind und dann nichts mehr von sich hören lassen", bedauert sie. Das große Haus biete viele Möglichkeiten, man könne es als Gasthaus lassen, oben wohnen und auch Zimmer vermieten, oder mit einer Großfamilie einziehen, auch eine Wohngemeinschaft könne sie sich vorstellen, erklärt Josefina Müller.

Am Freitag, 5. Januar, ist die Forelle noch einmal ab 15 Uhr geöffnet, am Samstag und Sonntag ebenfalls ab 11 Uhr, dann sei ihre Ära vorbei, betont das Ehepaar.