Langsamer fahren heißt es seit wenigen Wochen in der Walter-Rathenau-Straße, einer der Hauptverkehrsachsen in Schwenningen. Foto: Kienzler

Erste Erfahrungen mit Tempo 30 in der Walter-Rathenau-Straße. Lärmpegel senken.

Villingen-Schwenningen - Es ist für viele Autofahrer in Schwenningen ein neues Fahrgefühl: Sie tuckern mit Tempo 30 durch eine der Hauptverkehrsadern: die Walter-Rathenau-Straße. Seit gut vier Wochen gilt die Geschwindigkeitsreduzierung. Wie sehen die bisherigen Erfahrungen aus?

Anwohner Jürgen Zirnstein findet Tempo 30 sehr gut. Aber: "Es muss noch rigoroser kontrolliert werden. Viele Autofahrer halten sich noch nicht dran. Es sollte öfter geblitzt werden." Und dies würde die Lebensqualität der Bürger an der Straße enorm steigen. Denn: Wenn ein Schwerlastwagen mit Tempo 50 vorbeifahre, dann "wackele die Hütte", zeigte Jürgen Zirnstein auf. Werde Tempo 30 eingehalten, sei es schon deutlich ruhiger, sagte er.

Ähnliche Erfahrungen hat Rudolf Nenno gemacht, der ebenfalls an der Walter-Rathenau-Straße wohnt. Sein Vorschlag: Die Stadt sollte öfter die mobile Geschwindigkeitsanzeige einsetzen.

"Ich habe nicht das Gefühl, dass sich Wesentliches geändert hat", meinte eine andere Anwohnerin. Die Autofahrer seien zwar langsamer unterwegs, gleichwohl sei es weiterhin viel Verkehr. Sie wohne seit 1967 an der Walter-Rathenau-Straße und sei die zahlreichen Lastwagen und Autos gewöhnt, gleichwohl habe der Verkehr in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Gut findet sie, dass die Geschwindigkeit mit einem "Blitzer" kontrolliert werde.

Für einen ersten Erfahrungsbericht zu Tempo 30 in der Walter-Rathenau-Straße ist es für die Stadtverwaltung noch zu früh. Der Zeitraum vom 11. Januar sei sehr kurz, erklärte Pressesprecher Nicolas Lutterbach. Fakt ist aber: "Die Stadt nimmt in der Walter-Rathenau-Straße und anderen Tempo-30-Straßen Geschwindigkeitsmessungen vor." Positive Bürgerreaktionen zur Einrichtung dieser Geschwindigkeitsreduzierung gab es nicht. "Lob für die Arbeit des Bürgeramtes gibt es von den Anwohner nie beziehungsweise äußerst selten. Kritik von Autofahrern dagegen sehr häufig, die zudem teilweise auch sehr aggressiv artikuliert wird – dies ist leider eine Verhaltensweise, mit der die Mitarbeiter des Bürgeramtes auch in vielen anderen Arbeitsbereichen täglich konfrontiert werden", merkt Nicolas Lutterbach weiter an.

Der Straßenabschnitt Kreuz-, Walter-Rathenau- und Salinenstraße, zwischen der Einmündung Villinger Straße bis zur Einmündung Keplerstraße, befindet sich nach Angaben der Stadt in einem schlechten Zustand. Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit wurde in diesem Straßenabschnitt am 11. Januar eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde angeordnet.